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Vorkommen: von 1029 Anfang Juni–1034 Mai 7 (St. 1992, 2005, 2005a, 2006, 2008, 2009, 2010, 2012 (Or. Magdeburg), 2015, 2025, 2026 (II, Taf. 38, 7), 2028, 2032 (von echter Vorlage auf Fälschung übertragen), 2034, 2035, 2037, 2040, 2041, 2044a, 2046, 2057, 2059, 2061).


6. Or. Reichsarchiv München.     1039 Mai 1.     St. 2122.     Abb. Heffner I, 21.

Viertes Kaisersiegel. Darstellung des auf dem Throne sitzenden Kaisers, ähnlich wie bei No. 4. Der Thron schließt am Sitze geradlinig ab; auf jeder Seite sind drei Säulen sichtbar, deren innerste kanneliert ist. Der Fußschemel ist unten geradlinig, oben abgerundet. Der Kaiser trägt in der Rechten den Reichsapfel mit Kreuz, vier ihn haltende Finger auf der einen, der Daumen auf der anderen Seite sichtbar. In der Linken ein sehr kurzes Zepter, auf dessen Spitze ein Adler mit ausgebreiteten Flügeln sitzt, der Kopf dem Kaiser zugekehrt. Umschrift auf erhöhtem Rande, so daß die Bildfläche niedriger ist, zwischen zwei Linien, über dem Kopf des Kaisers beginnend, durch den Schemel unterbrochen (I, Taf. 13, 3).

Vorkommen: von 1035 Juni 6–1039 Mai 1 (St. 2066, 2067, 2081 (Or. Magdeburg), 2082, 2101, 2122).


7. Or. German. Museum Nürnberg.     1038 Juni 8.     St. 2112.     Abb. N. Archiv 6, 562, Taf. I.

Fünftes Kaisersiegel für Italien. Bild fast gleich No. 6, doch der Thron ein wenig schmäler. N. Archiv 6, 652 (als No. 6 bezeichnet). (I, Taf. 13, 4.)

Vorkommen: von 1037 Juli 10–1038 Juni 8 (St. 2094 abgefallen und beiliegend, 2106, 2112).

Also nur während des zweiten Aufenthalts in Italien und nur für italienische Empfänger gebraucht.


8. Or. Haus- und Staatsarchiv Zerbst.     1028 Aug. 23.     St. 1980.

Erste Kaiserbulle (Blei). Avers: Büste des Kaisers, nach links (heraldisch) gewendet, bärtig, auf dem Haupte eine Krone mit drei Zinken. Umschrift umgeben von einem Perlenkranze.

Revers: Bild des Königs, stehend, in antikisierender Haltung, den Kopf nach links gewandt, auf dem Kopfe ein Helm (?), in der Rechten eine Fahnenlanze, in der Linken ein Schild (?). Die Umschrift des Reverses ist römischen Münzen entlehnt, auf denen öfters die kaiserlichen Prinzen als spes rei publica, spes augusta, spes publice bezeichnet sind. Vgl. Chron. Gotw., S. 249. N. Archiv 6, 563 (als No. 7 bezeichnet). (I, Taf. 13, 5. 6).

Vorkommen: nur hier. St. 2000 war wohl auch hiermit bulliert.


9. Or. Reichsarchiv München.     1033 Juli 19.     St. 2043.

Zweite Kaiserbulle (Blei und Gold). Avers: Bilder des Kaisers und des Königs Heinrich. Beide stehend, von vorn gesehen, der Kaiser (heraldisch) rechts, der Sohn links, die Gesichter einander zugewandt, jener bärtig, dieser, soweit erkennbar, bartlos. Gewandung wie auf den Wachssiegeln. Auf den Köpfen Kronen mit je drei Zinken, die Krone Heinrichs kleiner als die des Vaters. In der Rechten tragen beide den Reichsapfel mit Kreuz oder Knauf, in der Linken ein langes, in eine Lilie endigendes Zepter, das der Vater in der erhobenen Hand hält, der Sohn über die Schulter gelehnt hat. Umschrift zwischen zwei Kreislinien.

Revers: Teil eines Mauerrings, in der Mitte des Vordergrundes ein Tor mit weitgeöffneten, an die Mauer gelehnten Torflügeln. Rechts und links steigen innerhalb der Mauer zwei, oben mit einem Kuppeldache abgeschlossene Türme hervor; in der Mitte über dem Tor eine Kirche mit romanischer Türe und einem Giebeldache, überragt von einem dritten, höheren, mit einem spitzen Dache abschließenden Kirchturm. Rechts und links von dem höchsten Turm AV und REA, rechts und links von den beiden anderen Türmen RO – MA. Umschrift zwischen zwei Kreislinien (I, Taf. 13, 7. 8).

Vorkommen: 1033 Juli 19–1038 Febr. 23 (8/6) (St. 2043, 2056, 2105) in Blei, früher auch an St. 2111 in Gold. Bulliert waren auch St. 2045, 2058B, 2087, 2102, 2105a. Nach Leo Ostiensis Chron. S. Casinenis coenobii 673 war die Urkunde aureo sigillo beglaubigt. Die Umschrift der Bulle wird in Petri diaconi registrum Cassin. (Mitte 12. Jahrhundert) und in einer notariellen Abschrift (18. Jahrhundert) mitgeteilt. Vgl. Mon. Germ. DD. 270. Diese zweite Bulle ist wohl anläßlich der Entlassung Heinrichs aus der Tutel des Bischofs Engelbert im Jahre 1033 angefertigt worden. N. Archiv 6, 563 (als No. 8 bezeichnet).


Falsche Siegel: I, Taf. 12, 2. 3; II, Taf. 38, 6 bis 39, 2; IV, Taf. 79, 3. 4.


Heinrich III.

Vgl. Konrad II. 8 und 9 (Taf. 13, 5–8).


1. Or. Hauptstaatsarchiv Dresden 19.     1041 April 15.     St. 2226.     Abb. Heffner II, 22.

Erstes Königssiegel. Der König in ganzer Figur auf dem Throne sitzend, Kopf en face, mit Schnurr-, Backen- und Kinnbart, Diadem oben offen, so daß der Haarwuchs sichtbar ist, mit drei Lilien, rechts und links ein Perlengehänge herabfallend. Das Obergewand über der rechten Schulter mit einer Spange zusammengehalten, nicht ganz bis auf die Füße herabreichend, an beiden Armen, die vom Obergewand nicht bedeckt sind, ein enganliegendes gereiftes Untergewand; in der Rechten ein Zepter, auf dessen Spitze ein Adler mit erhobenen Flügeln, den Kopf dem Könige zugewandt, in der Linken der Reichsapfel ohne Kreuz. Der Thron oben und unten geradlinig abgeschlossen und ohne Rücklehne, sowie ohne Sitzpolster; das Sitzbrett verziert, rechts und links vom König eine Öffnung. Auf der Basis des Thrones ein Schemel für die Füße des Königs. N. Archiv 6, 565. (I, Taf. 14, 1).

Vorkommen: 1039 Juni 22–1046 Febr. 19, seit 1042 Jan. 19 neben No. 2 in Gebrauch. (St. 2137–39,

Empfohlene Zitierweise:
Otto Posse: Die Siegel der deutschen Kaiser und Könige Band 5. Wilhelm und Bertha v. Baensch Stiftung, Dresden 1913, Seite 19. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Posse_Band_5_0023.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)