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4. Or. Geh. Haus-, Hof- und Staatsarchiv Wien.     889 Okt. 5.     MR 1828 (1779).

Porträtsiegel. Volles Haar, Ohr und Auge stark ausgeprägt, links Schild und Lanze, deren Spitze an das S der Umschrift heranreicht (I, Taf. 4, 6).

Rohe Ausführung. Es fehlen Schild und Speer. Ob echt? Vgl. III. Siegelbild und Siegelform, IV. Gebrauch mehrerer Siegelstempel.

Vorkommen: nur hier.


5. Or. Staatsarchiv Brüssel.     893 Febr. 7.     MR 1885 (1834).

Ähnlich No. 2, aber viel kleiner. Statt des Lorbeerkranzes ein mit Steinen besetzter Reif um das Haupt. Das Obergewand über der rechten Schulter durch Agraffe zusammengehalten, ohne Waffen. Umschrift innerhalb der Zackenlinie (in anderer Stellung als No. 2). (I, Taf. 5, 2).

Vorkommen: nur hier. Ob echt? Vgl. II. 3 Siegelbild und Siegelform, 4. Gebrauch mehrerer Siegelstempel.


6. Or. Stiftsarchiv St. Gallen.     897 Jan. 30.     MR 1928 (1877).

Ähnlich No. 2 und 3. Statt des Kranzes ein bandartiges, mit Steinen besetztes Diadem, von dem hinten einige Quasten herabhängen (I, Taf. 5, 3).

Vorkommen: 896 Aug. 2–899 Febr. 8 [MR 1920–22 (1869–71), 1925 (1874), 1928 (1877), 1929 (1878), 1932 (1881), 1934 (1883), 1938 (1887), 1940 (1889), 1944 (1893), 1946 (1895), 1949 (1898), 1952 (1901)].


7. Or. Reichsarchiv München.     898 Dez. 13.     MR 1948 (1897).

Darstellung gleich No. 6, in roherer Ausführung (I, Taf. 5, 4).

Vorkommen: nur hier. Ob echt? Vgl. II. 4 Gebrauch mehrerer Siegelstempel.


8. Or. Staatsarchiv Parma.     896 März 1.     MR 1916 (1865).

Bleibulle. Avers: Kopf nach rechts gewandt, auf demselben eine reich ornamentierte, mit drei Lilien geschmückte Krone (Diadem?), Schild mit Perlenkranz und Speer. Revers: Innerhalb eines Perlenkranzes die Inschrift (I, Taf. 5, 5. 6).

Vorkommen: nur hier.


Falsche Siegel: II, Taf. 32, 6–9; 53, 1; IV, Taf. 78, 2. 3.


Zwentibold


Or. Staatsarchiv Koblenz.     898 Febr. 5.     MR 1973 (1921).

Porträt mit vorn gestieltem Diadem und gewelltem Haar, ohne Waffen (I, Taf. 5, 7).

Vorkommen: 895 Okt. 28–898 Juni 4 [MR 1960–62 (1908–10), 1969 (1917), 1973 (1921), 1975 (1923), 1977 (1925)].


Ludwig IV., das Kind


1. Or. Stiftsarchiv St. Gallen.     901 Jan. 1.     MR 1993 (1941).

Antike Gemme Ludwigs des Deutschen No. 2, die auch später dessen Sohn Ludwig III. (I, Taf. 3, 3) geführt hat (I, Taf. 5, 8).

Vorkommen: 901 Jan. 1–904 Juni 15 [MR 1993 (1941), 2004 (1952), 2013 (1959) angebl. Or. mit echtem Siegel, 2016 (1962), 2018 (1964), 2021 (1967), 2025 (1971), 2026 (1972)].

Wegen des Vorkommens auch der übrigen Stempel vgl. II. 4. Gebrauch mehrerer Siegelstempel.


2. Or. Stiftsarchiv St. Gallen.     903 Jan. 24.     MR 2005 (1953).

Rohe Arbeit. Halbes Leibstück, linksschauend, bartlos, kleiner Kopf mit hoher Zinkenkrone, die faltige Gewandung auf der rechten Schulter mit einer Agraffe zusammengehalten. Die Rechte hält einen über die Schulter gelegten, links am Kopfe vorbeigehenden Speer. Vor der Brust befindet sich ein länglicher Schild. Oben Eindruck eines Ringes, an dem der Stempel hing (I, Taf. 5, 9).

Vorkommen: 902 Aug. 6–906 Mai 8 [MR 1999 (1947), 2005 (1953), 2009 (1955), 2027 (1973), 2028 (1974), 2032 (1977)].


3. Or. Reichsarchiv München.     911 Juni 16.     MR 2070 (2011).

Der Stempel ist nicht flach, sondern nach der Mitte höher gewölbt (konvex). Oben zwei ineinander befindliche Kettenglieder. An der den Mantel haltenden Agraffe zwei Schleifen. Schild höher, Speer dicker als bei No. 2 (I, Taf. 5, 10).

Vorkommen: [901 Sept. 13]–911 Juni 16 [MR 1997 (1945) Neuausfertigung?, 2056 (1999), 2057 (2000), 2059 (2002), 2064 (2007), 2065 (2008), 2070 (2011)].


Falsche Siegel: II, Taf. 33, 1–2.


Konrad I.


1. Or. Reichsarchiv München.     911 Nov. 10.     MR 2071 (2012).     Mon. Germ. DD. 1 No. 1.

Provisorisches Siegel. Rohe Arbeit. In erhöhtem Wachsrand der Eindruck eines Ringes, an dem der Stempel gehalten wurde, und senkrecht darüber der eines zweiten Gliedes. Brustbild des Königs, die Nase stark und gerade, das Auge sehr groß, die Stirn niedrig, auf dem Haupte eine Krone mit drei Zacken, das Haar hinten durch drei Wülste angedeutet, bartlos; das Obergewand an der rechten Schulter geknüpft, der Faltenwurf unbeholfen ausgedrückt. Die Rechte hält eine Lanze, mit einem Knopf unter der kurzen Spitze und einem Fahnentuch, das durch drei Striche angedeutet ist, rechts von der Brust, aufrecht gehalten, ein stark gewölbter Schild, in der Mitte der Wölbung ein Knopf, nach rechts in eine Spitze auslaufend, rund um denselben acht Punkte (I, Taf. 6, 1). N. Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde 3, 27.

Vorkommen: nur hier.

Vgl. II. 4 Gebrauch mehrerer Siegelstempel.


2. Or. Stiftsarchiv St. Gallen.     912 Jan. 11.     MR 2072 (2013).     Mon. Germ. DD. 1, 2.

Provisorisches Siegel. Ähnlich No. 1, aber größer, ziemlich roh gearbeitet (I, Taf. 6, 2). N. Archiv 3, 27.

Vorkommen: nur hier.


Empfohlene Zitierweise:
Otto Posse: Die Siegel der deutschen Kaiser und Könige Band 5. Wilhelm und Bertha v. Baensch Stiftung, Dresden 1913, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Posse_Band_5_0014.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)