Seite:Pomologische Monatshefte Heft 1 162.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
2) Bigarreau d’Esperen, als eine gute und große bunte Knorpelkirsche.
3) Cerise Dauphine, als schöne und gute große Glaskirsche.
4) Cerise Montmorency Bourgeuil, als eine dergl.‚ Ende Juli reif.
5) Angleterre hative, als eine dergl.‚ im August reif.
6) Cerise de Planchoury, als eine dergl. – (Doch müssen die genannten vier Sorten immer noch länger beobachtet und mit den v. Truchseßschen Glaskirschen, unter welchen mehrere wenig tragbar sind, verglichen werden.)
7) Griotte du Nord, als eine gute und wie es scheint tragbare Sauerweichsel (wahrscheinlich von gleichem Werthe wie die Arnstädter Schattenmorelle und die Ostheimer Kirsche.)

Dagegen ergeben sich, verglichen mit den von Truchseß’schen Kirschen und mit anderen schon bekannten Sorten:

1) Guigne Tabascon, als wahrscheinlich identisch mit der Bettenburger schwarzen Herkirsche.
2) Cerise belle de Ribeaucourt, als der Purpurrothen Knorpelkirsche sehr ähnlich.
3) Bigarreau d’Elton‚ als der Flamentiner sehr ähnlich.
4) Cerise Mazard blanc, wird die Dankelmann’s weiße Herzkirsche seyn.
5) Bigarreau Lemercier, ist jedenfalls die Winklerische weiße Herzkirsche.
6) Guigne de Fer, ist die Holländische große Prinzeß.
7) Guindoux de la Rochelle.
8) Cerise Donna Maria.
9) Cerise de Stavelot.
10) Reine Hortense, als übereinstimmend mit der aus Brüssel hiehergekommenen Hybride von Laeken. und mit der Monstreuse de Bavay des Herrn Dr. Liegel, die auch von anderer Seite schon als Reine Hortense und als Belle Hortense zu uns kam.
11) Cerise de Saxe, als die schon bekannte Glaskirsche Larose aus Paris.
12) Griotte Seize à la livre, als die Große lange Lothkirsche.
13) Cerise de la Besnardière, als die Süße Amarelle.
14) Cerise admirable de Soissons, als die Königliche Amarelle.

Jedenfalls falsch hat sich bewiesen:

Bigarreau Napoleon, unter welchem Namen von Anderen die Lauermann’s Kirsche verbreitet wird und welche in diesem Sortimente eine kleine, späte, schwarze Knorpelkirsche ist.

Anm. d. Red. Möchte dieser gehaltreiche Aufsatz uns doch eine neue Warnung seyn, über dem Haschen nach den so oft sehr angepriesenen neuen oder durch den Namen neu erscheinenden Früchten in Baumschulen des Auslandes, wo im Ganzen eigentliche Obstkunde noch nicht einmal zu der Reife der Vollkommenheit gelangt ist, die sie in Deutschland doch schon hat, nicht das von unsern classischen Pomologen mit so vieler Mühe uns herausgesuchte Gute, das wir schon haben, zu vernachläßigen, sondern dies festzuhalten und allgemein anzubauen. Mit den vielen neuen, von Diel noch nicht beschriebenen Aepfeln, die ich besitze, wird es wohl ziemlich eben so stehen, als hier mit den Kirschen. Es trugen davon, namentlich 1853, doch wohl schon 100 Sorten, worunter kaum ein paar sich fanden, die neben unsern bekannten besten Aepfeln noch Verbreitung verdienen möchten (worunter z. B. Bachamwell’s Sämling); die Mehrzahl war schlechter, oder mit bekannten Sorten identisch. Die vielgerühmte Bigarreau d’Esperen hat sich auch in Nienburg nicht besser gezeigt, als vorstehend angegeben ist und war die Holländische
Empfohlene Zitierweise:
Ed. Lucas, J. G. C. Oberdieck (Hrsg.): Monatsschrift für Pomologie und praktischen Obstbau I. Franz Köhler, Stuttgart 1855, Seite 162. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pomologische_Monatshefte_Heft_1_162.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)