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von solcher Herbe verschuldet war, wie er in der Pomona zu lesen, die Antwort auf diese Fragen sey Herrn Dochnahls Gerechtigkeits-Gefühle und dem Urtheile jedes Unbefangenen anheimgestellt.

Berlin am 12. Januar 1855.

v. Pochhammer.



II. Praktischer Obstbau und Obstbenutzung.
Sollen wir unsere Obstbäume durch Aussäen von Kernen vorzüglicher Früchte, ohne Veredlung heranzuziehen suchen, oder muß die Anzucht veredelter Obstbäume, als allgemeine Regel, stets beibehalten werden?
Vom Superintendent Oberdieck.

Vorbemerkung. Der vorstehende Aufsatz wurde ursprünglich von mir schon im Jahre 1830 geschrieben, und erschien in allen seinen Grundzügen damals im Hannover’schen Magazine von 1830 Nr. 63 ff. Da die Frage seitdem an Wichtigkeit zugenommen hatte, und unläugbar eine der wichtigsten für den Obstbau ist, hatte ich ihn im November v. J. für unsere Monatsschrift, nach dem Stande meiner jetzigen Kenntnisse und Erfahrungen vermehrt und umgearbeitet und bereits für den Druck an Herrn Garteninspektor Lucas abgesandt, als ich erst Kunde von der von der Leopoldinisch-Carolinischen Akademie gestellten Preisfrage über die Lebensdauer der ungeschlechtlich fortgepflanzten Gewächse und den darüber erscheinenden Preisschriften erhielt. Ich wollte ihn daher vom Drucke wieder zurücknehmen, sobald er irgend durch diese Preisschriften überflüssig würde, was indeß Lucas und ein anderer sehr gelehrter Pomolog, dem ich von dem Aufsatze geschrieben hatte, widerriethen. Seitdem habe ich die Schrift des Herrn Dochnahl einsehen können, mit deren Resultaten auch mein Aufsatz zum Theil übereinstimmt; da er indeß den Gegenstand theils aus einem etwas weiteren und anders gestellten Gesichtspunkte auffaßt, so daß die obgedachte Frage nur ein Haupttheil seiner Untersuchungen wird, auch manche weitere Beweise und Erfahrungen beibringt, theils die zunächst gekrönte Preisschrift, wie Herr Dochnahl am Schlusse seiner Schrift bemerkt, ganz Entgegengesetztes zu erweisen sucht, so wird es immer nicht überflüssig seyn, als eine weiter zu hörende Stimme auch meinen Aufsatz, wie er einmal ist, zu publiciren, wobei ich jedoch, da er für unser Journal nicht allzu ausgedehnt seyn durfte, diejenigen, welche über die vorliegende Frage noch ausführlichere Untersuchungen einzusehen wünschen, auf Herrn Dochnahls Schrift „die Lebensdauer der durch ungeschlechtliche Vermehrung erhaltenen Gewächse etc. Berlin bei Wiegandt 1854.“ namentlich auf die darin zahlreich beigebrachten Auszüge aus Schriften über Garten- und Obstbau, auch auf einen mir bisher unter vielen Ephoratarbeiten unbekannt gebliebenen Aufsatz des Herrn Geheimenraths v. Flotow verweise (Verhandlungen

Empfohlene Zitierweise:
Ed. Lucas, J. G. C. Oberdieck (Hrsg.): Monatsschrift für Pomologie und praktischen Obstbau I. Franz Köhler, Stuttgart 1855, Seite 137. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pomologische_Monatshefte_Heft_1_137.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)