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und mangelt in seiner Pflanzung. Die von ihm in den Vereinigten Frauendorfer Blättern 1844 beschriebene Frucht war nicht die echte Rothe Dattelzwetsche.

305. Die Jefferson-Pflaume. I. Rang. II. Kl. I. Ord. V. Unt.-Ord.

Eine mittelgroße, gelbe, rundlich-ovale Damaszene.

Der Baum treibt stark, und scheint sehr fruchtbar zu seyn.

Die Frucht ist mehr als mittelgroß, 1 Z. 5 L. hoch, 1. Z. 4½ L. dick und breit. Die Gestalt ist kurz oval, oben und unten gleich abgerundet, um die Mitte rund, Rücken und Bauch sind gleich erhoben. Die Nath drückt den Rücken kaum kenntlich und theilt meistens gleich. Der Stempelpunkt liegt oben in der Mitte flach. Der Stiel 1 Z. lang, ist dünn, kahl und sitzt in einer engen, seichten Höhle.

Der Duft ist weißlich und dünne.

Die Farbe ist etwas grünlich-gelb, zuletzt dunkelgelb, an der Sonnenseite roth angelaufen, roth gefleckt und punktirt.

Die Haut ist dick, gut abziehbar.

Das Fleisch ist gelb, saftig, härtlich, von einem zucker-süßen, recht angenehmen Geschmacke.

Der Stein löst sich nicht gut, ist 9 L. hoch, 8 breit, 5 dick, einseitig umgekehrt eiförmig, oben abgerundet, unten vorgeschoben, stumpfspitz, der Rücken stark ausgebogen, dessen Mittelkante etwas erhoben, fast scharf, die Backen rauh, afterkantig, die Bauchfurche weit und seicht, die Breite des Steins in der Mitte.

Die Frucht zeitigt um den halben September.

Die Jefferson ist eine schöne, regulär gebaute, ziemlich große, gute Frucht, hat aber doch nicht den hohen Werth, den ihr das Journal der Londoner Gartenbau-Gesellschaft vom Jahr 1848 I. Band beilegt; das Fleisch löst sich nicht gut vom Stein, und ist nicht so erhaben, als jenes der Großen, grünen Renklode; dennoch verdient diese Frucht allgemein verbreitet zu seyn; hält sich lange am Baume, ohne weich und geschmacklos zu werden.

Ich erhielt davon einen Baum von Herrn Heinrich Behrens in Lübeck. Siehe Ver. Frauendorfer-Blätter, 1849, S. 381 und 1852, S. 6. Eine amerikanische Frucht. Jefferson war Präsident der Verein. Staaten von Nordamerika.




Zwei Ostpreußische Obstsorten.
Vom Herrn Gutsbesitzer Hoverbeck zu Queetz bei Gutstadt in Ostpreußen.

Wenn das Verzeichniß der Mitarbeiter an dieser Zeitschrift, welches so viele als Pomologen bekannte und berühmte Namen enthält, einen Anfänger mit Recht bedenklich machen mußte, ob er hier etwas mittheilen könnte, was neben den Leistungen solcher Männer Interesse zu erregen geeignet wäre, so war es hauptsächlich Zweierlei, was ihm den Muth zu der nachfolgenden Skizze gab; einerseits und vor Allem der ausdrückliche Wunsch eines der geehrten Redakteure dieses Blattes, andererseits die Wahrscheinlichkeit, daß bei der Entlegenheit seiner vaterländischen Provinz Manches den Augen der deutschen Pomologen könnte entgangen seyn, was bei näherer Kenntniß

Empfohlene Zitierweise:
Ed. Lucas, J. G. C. Oberdieck (Hrsg.): Monatsschrift für Pomologie und praktischen Obstbau I. Franz Köhler, Stuttgart 1855, Seite 75. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pomologische_Monatshefte_Heft_1_075.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)