starrte darauf hin, bis ihn seine Füße nicht mehr tragen wollten, dann faßte er den Arm eines Freundes, bahnte sich einen Weg durch die Menge, warf sich in den Wagen und eilte nach Hause. Hier schritt er mit heftigen Schritten das Zimmer auf und ab, die Hand an die Stirn gelegt, gleich als fürchtete er, die Gedanken möchten diese zersprengen. Lord Ruthven stand vor ihm… Umstände aus der Vergangenheit belebten sich… der Dolch … sein Eid! – Sollten die Todten auferstehen? – Er glaubte, seine Phantasie habe blos das Bild belebt, welches in seiner Seele wohnte. Es konnte unmöglich Wirklichkeit seyn, er beschloß daher, wieder in Gesellschaft zu gehen; denn ob er gleich versucht hatte, sich nach Lord Ruthven zu erkundigen, so erstarb doch der Name auf
John Polidori: Der Vampyr: Eine Erzählung aus dem Englischen des Lord Byron. Nebst einer Schilderung seines Aufenthaltes in Mitylene. Leipzig: Voss, 1819, Seite 52. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Polidori_-_Der_Vampyr_-_52.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)