Die Menschenmenge war außerordentlich, seit langer Zeit war kein Zirkel gewesen, und Alles, was sich in dem Lächeln der Hoheit zu sonnen trachtete, eilte sehnsuchtsvoll herbei. Aubrey mit seiner Schwester hatte sich gleichfalls eingefunden. Indeß er einsam in einer Ecke stand, die Umgebungen wenig beachtend, versank er in die Erinnerung, daß er an derselben Stelle den Lord Ruthven zum ersten Mal gesehen habe. … Da fühlte er sich plötzlich am Arme ergriffen, und eine nur zu bekannte Stimme raunte ihm ins Ohr: „Gedenke deines Eydes!“ Er hatte kaum den Muth, sich umzusehen, fürchtend, er möchte ein Gespenst erblicken, als er in einiger Entfernung dieselbe Gestalt wahrnahm, welche seine Aufmerksamkeit beim ersten Eintritte in diesen Saal auf sich gezogen hatte. Er
John Polidori: Der Vampyr: Eine Erzählung aus dem Englischen des Lord Byron. Nebst einer Schilderung seines Aufenthaltes in Mitylene. Leipzig: Voss, 1819, Seite 51. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Polidori_-_Der_Vampyr_-_51.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)