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Daß dein Gesang

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Viel herrlicher als meiner sey?


Pan.
Wie kanst du noch so lange fragen?
Der gantze Wald bewundert meinen Klang;
Das Nymphen Chor
Das mein von mir erfundnes Rohr

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Von sieben wohl gesetzten Stuffen

Zum Tantzen offters aufgeruffen,
Wird dir von selbsten zugestehn:
Pan singt vor allen andern schön.

Phoeb.
Vor Nymphen bist du recht,

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Allein die Götter zu vergnügen,

Ist deine Flöthe viel zu schlecht.

Pan.
So bald mein Thon die Lufft erfüllt,
So hüpffen die Berge so tantzet das Wild,
So müssen sich die Zweige biegen.

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Und unter denen Sternen

Geht ein entzücktes Springen für:
Die Vögel setzen sich zu mir
Und wollen von mir singen lernen.

Mom.
Ey! hört mir doch den Pan,

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Den grossen Meister Sänger an!


 Aria.
     Patron, das macht der Wind!
     Daß man prahlt und hat kein Geld,
     Daß man das vor Wahrheit hält,
     Was nur in die Augen fällt,

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     Daß die Thoren weise sind,

     Daß das Glücke selber blind,
     Patron, das macht der Wind!

Empfohlene Zitierweise:
Christian Friedrich Henrici: Picanders Ernst-Schertzhaffte und Satyrische Gedichte. Teil 3. Johann Theodor Boetius, Leipzig 1732, Seite 502. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Picander_Ernst-Schertzhaffte_und_Satyrische_Gedichte_3.pdf/523&oldid=- (Version vom 1.8.2018)