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sondern auch das Schreiben und Lesen vergessen, da er doch vorhero ein geschickter Schreiber gewesen. Nun aber kann er sich wieder selbst nennen, und fängt an, sein Aas bucki oder ABC zu lernen und herzusagen. Sein lahm gewesener Arm hat vollkommene Empfindung, und er kann ihn ganz gerade ausstrecken, und bis auf den Kopf aufheben. Auch ist die Hand nicht mehr vertrocknet, sondern hat am Fleisch vollkommen, so wie die andere Hand, zugenommen. Die Finger kann er zwar mit der andern Hand gerade und krumm machen, aber nach seinem Willkühr noch nicht gebrauchen. Sein lahmer Fuß ist wieder vollkommen bewegsam, natürlich und gesund, daß er ganz gerade gehen kann, und befindet sich im übrigen recht wohl und gesund. Das merkwürdigste hiebey ist, daß die Elektricität sich bey ihm so kräftig erwiesen, und ihm so viel Nutzen schaffen können, da der Mensch in der ganzen Zeit der Cur, Armuths wegen, gezwungen gewesen, den ganzen Winter durch, täglich von Morgen bis zum Abend in der grösten Kälte zu stehen, und Kleinigkeiten, als Nüße und Zwiebeln, um seines Lebens Unterhalt zu haben, zu verkaufen, und nur alle Abend ganz steif verfrohren, zum elektrificiren gekommen ist.

2) Persona nobilis von etwa 10. Jahren ihres Alters welche tonsillarum tumore laborirte, hatte das Unglück, daß im Aug. a. c. ihr die Unterlefze ganz unempfindlich wurde. Sie wurde daran gekniffen, und mit einer Steckenadel gestochen, aber ohne alle Empfindung und Schmerzen. Ich ließ sie, ohne einige Medicin zu gebrauchen, von einem

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Physikalische Belustigungen. Siebenzehntes Stück. Berlin 1752, Seite 514. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Physikalische_Belustigungen_17_St_1752_59.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)