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dem zweyten Band der Nouveaux Mémoires des Missions de la Compagnie de Jesus eingerücket.

Dieses ist, so viel man weis, die erste Nachricht von der Verfertigung des Salmiacs, welche in Europa durch den Druck bekannt gemacht worden.

Herr Sicard beschreibt darinne kürzlich die dazu gebräuchlichen Ofen, die Gläser und die eigentliche Materie, womit selbige angefüllet werden. Diese, sagt er, bestehe aus gebranntem Viehmist, ein wenig Meersalz und Urin, woraus der Salmiac sublimiret und in Form einer runden weissen Masse gemacht werde.

Durch die Bemühung der Königl. Franz. Akademie der Wissenschaften ist diese Sache hernach weiter untersuchet und die Art der Zubereitung dieses Salzes in Egypten deutlich beschrieben worden. In das Jahr 1720. der Memoiren erwähnter Akademie hat Herr Geoffroy der jüngere Anmerkungen über die Eigenschaften und Zusammensetzung des Salmiacs eingerücket, und denselben einen Bericht davon beygefüget, welchen der Französische Consul zu Cairo, Herr Lemere, unterm 29. Jul. 1719. an die Akademie eingesandt hat.

Dieser Bericht stimmet darinne mit jenem wohl überein, daß der Ruß von Viehmist sey: aber von der Zuthuung des Meersalzes und des Urins gedenket Herr Lemere kein Wort, sondern daß daselbst der Salmiac einzig und allein von Ruß aufgetrieben (sublimiret) werde.

Dieses scheinet auch der weit gereiste Engländer, Thomas Shaw, in seiner Reisebeschribung in einen großen Theil der Barbarey und der

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Physikalische Belustigungen. Siebenzehntes Stück. Berlin 1752, Seite 501. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Physikalische_Belustigungen_17_St_1752_46.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)