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sich also lange in der Luft, steigen hoch, und wenn sie durch Winde fort gewehet werden, so kommen sie mitten von der weitesten See mitten über das entfernteste größte feste Land.

Wenn diese Wolken gegen Berge getrieben werden, so ziehen diese wenig elektrischen Berge dieselben an, und wenn sie selbige berühren, so nehmen sie ihnen ihr elektrisch Feuer, (vermöge dessen, was die bekanntesten elektrischen Versuche lehren) und auch, wenn sie kalt sind, das gemeine Feuer. Also hängen sich die Waasertheilchen an die Berge und an jeden ihnen entgegen stehenden dergleichen Körper an. Wenn die hergetriebene Luft nicht gar zu viel wässerige Dünste in sich hat, so fallen sie nur an die Spitzen und Seiten des Berges, machen Quellen und laufen als Wasser in kleinen Bächlein in die Thäler herab, aus deren Vereinigung größere Ströme und Flüsse entstehen. Hat die Luft viel wässerige Dünste und elektrisches Feuer in sich, so geht dieses auf einmal aus der ganzen Wolke, und indem dieses geschieht, giebt es einen starken Blitz und Knall. Da dieses Feuer, welches die Wassertheilchen von einander abgesondert erhielt, nunmehr weg ist, so vereinigen sich dieselben plötzlich, woraus ein Platzregen entstehet.

Wenn eine Reihe Berge die Wolken also aufhält, und aus der ersten Wolke, welche sie berühret, das Feuer heraus ziehet, so verliert gleichfalls die ihr zunächst folgende Wolke, wenn sie an sie kommt ihr Feuer mit einem Knall und Blitz und läßt ihr Wasser fallen. Wenn nun also die erste Wolke, welche itzt wieder elektrisch Feuer bekommen hat,

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Physikalische Belustigungen. Siebenzehntes Stück. Berlin 1752, Seite 462. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Physikalische_Belustigungen_17_St_1752_07.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)