Seite:Paul Adler Elohim.pdf/95

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

jeglicher Art. Und die Sänger unter ihnen nisteten sich innen unter dem Dache Platons, in seine steinernen Krabben ein. Das Gewölbe der äußern Luft widerhallte ähnlich von andern, unsichtbaren ihrer Bruderschaft, so wie ein weiter Dom von Menschenstimmen erhallt. Auch der Zauberer ließ seine Hand durch seine seit langem verlaßne Harfe wandern. Die Sänger aber entflogen geängstet; denn aus der Ferne schwang sich hinter Platons geflügeltem Diener ein ägyptischer Sperber mit einem Vöglein in seiner Kralle vor den Magus hin, seltsam blickend, als er es zerfetzt an Platons Füße hinunterwarf. Der Schlaf aber zankte um ein ermordetes Kalb mit einem heldenhaft blickenden Adler, der endlich die Beute auf seinen Fels, schroff über der Burg des Königs Hieron, trug. Dann, ehe noch Platon den Sperber in seinem Turme beherbergt hatte, stand ein goldgelber männlicher Löwe in der Stube. Er stürzte sich aus eine Hindin, die vor Platons Stuhle, an seinen Knieen, Schutz begehrte. Platon hob seine Hand gegen den Löwen, worauf dieser in Staub zerfiel. Der Schatten des Adam aber begann plötzlich vor einem unbekannten Dinge zu beben; da zitterte auch Platon und, seine klugen Vorsichten vergessend, sagte er schlicht: „Adamas, birg dich bei mir!“

Und Adam bewegte sich mit Gewalt, dankbar für den gewährten Schutz aus seinem Paradiese weg. An seine Stelle schob der Stein der Weisen den Tragbalken, die dienende der Säulen,

Empfohlene Zitierweise:
Paul Adler: Elohim. Hellerauer Verlag, Dresden-Hellerau 1914, Seite 93. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Adler_Elohim.pdf/95&oldid=- (Version vom 15.9.2022)