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aller sechs Weiber zusammen, der Sklavinnen sämtlich des übergewaltigen Steinherrn, vertrieb ihn. Der Zauberer liebkoste den rohen Vogel zärtlich, seinen garstigen nackten Hals, die schmutzig-purpurnen Flügel, die vom Raube unreinen Krallen. Er nahm ihn als seinen Freund mit sich hinein in das Innere der an Wundern reichen Wohnung, indessen die Weiber daraußen mit verdoppelter Müh das jetzt schwerfällige, einst von Platon gewaltig und klug ersonnene Werk weiterbewegten: seine Wasseruhr, die den fronenden Syrakusanern also verhaßt war.

Von hier hindurch in das Innere des Turms war mit großer Gewalt ein mächtiger Balken getrieben, die Achse der bedeutsamen Stundenwelle; sie mahlte hier zwischen zwei groben Mahlsteinen das Getreide, das Platon zur Nahrung für sich und für seine Massenie benötigte. Doch schlug sie auch täglich mit ihrem Hammer auf eine eherne Glocke, wenn sie die Bewohner des Turms am Abend auf die sechste Hore zusammenberief. Diese Diener des gewaltigsten Jägers waren drei dunkelgefärbte Riesen, die Schatten dreier Könige der Vorwelt, die Platon alle mit Hilfe seines edeln Steines auf ihrer Flucht erreicht und ermattet und überwunden hatte. Hier wanden sie sich miteinander durch das Dunkel der innern Turmtreppe gleich drei purpurnen Wasserfällen aus der Mühle der Zauberin Hekate; wie große Schlangen, so glitten sie im Zwielicht aus dem Steinwerk und dem Gerümpel des Turmfußes

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Paul Adler: Elohim. Hellerauer Verlag, Dresden-Hellerau 1914, Seite 87. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Adler_Elohim.pdf/89&oldid=- (Version vom 15.9.2022)