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Von ihren Mauern zertrümmerten sie die entgegenbewegten Türme mittels der verbesserten Katapulte, einer im Abendland unbekannten Erfindung, die bereits dem Kaiser Aurelianos verderblich gewesen war, zu der Zeit, als dieser Abkömmling slawischen Pöbels sich nach der Königin Palmyras auch noch der Johannidenherrn bemächtigen wollte. Desgleichen von dem griechischen Feuer hatten sie bereits damals, und eher als die Griechen selbst, einen zweckmäßigen Gebrauch unternommen. Aurelianos kehrte schwer verwundet zurück, ihn trug der Löwe zerfetzt in seinen Klauen, und dieser Caesar starb, wie man weiß, erschöpft am Jaxartes, noch eh er in sein aufgewiegeltes Heerlager hatte zurückkehren können. Keiner seiner Nachfolger auf dem Throne der östlichen noch westlichen Welt gedachte darauf länger der Johanniden. Wohl aber gedachte des Römers sein Besieger, der neunundfünfzigste Hohepriester, da er ihm in Karakorum, seiner Festung, einen runden Turm errichtete, mit Feinden und Kranzträgern unten im Kreis und mit einem vergoldeten Engel auf der Spitze; welches Denkmal dann erst nach späten Jahrhunderten zugleich mit jener Hauptstadt zerfiel. Seither hatten die Johanniden ihr Kriegswesen etwas vernachlässigen können. Statt der Reitereien und der schneidenden syrischen Kriegswagen besaßen sie eine als Weltwunder gepriesene Königspost, ein Überbleibsel vermutlich einer antiken Satrapenverbindung, die an einem jeden Neumond, von der Königsburg ausgehend, die bedeutendsten

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Paul Adler: Elohim. Hellerauer Verlag, Dresden-Hellerau 1914, Seite 70. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Adler_Elohim.pdf/72&oldid=- (Version vom 15.9.2022)