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Hauptstadt seit einem Jahrtausend genannt war. Während die andern Völker, zumeist vergeblich, gegen ihr Unheil mit den Waffen stritten, kämpften die Kinder des Johannes dagegen mit ihren Schwertern zugleich und mit ihrem Stolze. Kein Unterlegener durfte aus dem abgetrennten Land während seiner ganzen langen Besetzung in den verbliebenen Reichsteil reisen; die Straßen ringsum wurden verschüttet, ohne jede Rücksicht auf Nachteile oder Gefühle; der Bruder aus dem unterdrückten Gebiet galt den Johannidenhelden nur als ein Feind. Während ein ganzes Geschlecht heranwuchs, verteidigte sich die „Herrliche“ durch nichts als allein durch die Wahrung des großen Völkerhasses, der sich so auch bei den Geknechteten nicht sänftigte. Zuletzt aber, als der Eroberer schon zu einem beruhigten Herrscher geworden war, lockerte die Volksmutter ihre Grenzen neu und lockte zugleich den nun in nichts mehr überwältigenden Feind zu einer Entscheidungsschlacht, in der jetzt auch die Ausgestoßenen für sie siegten. So erreichte es die „Herrliche“, daß ihr höchster Gipfel selbst während ihrer langen Schmach nicht angetastet erschien und daß auch das Blut der spätern Johanniden, unvermindert durch das Blut der geringern Hunnen, in gleichen Adern floß. Diese Ereignisse geschahn zu einer unbestimmten Zeit vor der Einführung der Taufe in dem Lande; der Priesterkönig, unter dem die endliche Befreiung erfolgt war, fügte seiner Tiara ein zweites rotgoldenes

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Paul Adler: Elohim. Hellerauer Verlag, Dresden-Hellerau 1914, Seite 67. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Adler_Elohim.pdf/69&oldid=- (Version vom 14.9.2022)