Schleier der beginnenden Feuchte legte. Es war aber noch in der Höhe eines Mannes das Folgende zu erkennen:
Der Kaiser zu dem Genius sprach • U-Tao-Tse, mein Gemach • sollst du mit Gärten und Spalieren • mir malen und mir zieren • Du bist mir lieb, doch du bist alt • und ohne Hände ungestalt • im Totensturm wirst du schauern • Drum will ich auf meinen Mauern • dir, heilger Weinstock, deine Glut, • in Ranken blau dein Traubengut, • bewahren. Das soll mich beschatten • Er erwidert: Keinen Wein, arme Matten.
Da er nun alleine saß, • des Malens er so ganz vergaß • Er nahm nicht Tinten und nicht Farben • zu Früchten und nicht zu Garben, • nicht zu Äckern und nicht zu Bauern, • nicht zu Stätten und nicht zu Mauern, • nicht zu Müllern und nicht zu Mühlen • und nicht zu Blumen und Spielen. . . Ganz versunken er da blieb • und ohne Hände er beschrieb • einen Berg auf das Gewände • Er erhöhte sich aus dem Gelände • Darunter sprangen die Marder, • die Luchse und die Geparden • Die Vögel schleppten sich Reiser • zu Burgen. So bauten die Menschen ihre Häuser. . . Wo der Berg stand, war eine Stufe, • von dort ertönten wilde Rufe • Ein Mann stand hier mit einem Stabe, • er verteilte damit eine Gabe, • Seide den Fürsten und Gold und Jade • Sie überfiel der Nomade. . . Daraus hob sich der Berg mit dem Nacken • voll von Warzen, unterm Joch mit Zacken • Nur die Götter halfen zum Ziele • der Höhe. Der Klagen waren viele • Noch war von Bächen
Paul Adler: Elohim. Hellerauer Verlag, Dresden-Hellerau 1914, Seite 45. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Adler_Elohim.pdf/47&oldid=- (Version vom 20.8.2021)