Seite:Paul Adler Elohim.pdf/35

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Und der ganze Berg blitzte und bebte zwischen allen seinen Steinen während einer langen Zeit; der Rauch stieg aus ihm auf wie die Wolke eines Weltbrandes, wie der Rauch eines Glutofens, darein die ganze Erde geschoben wurde. Und Finsternis war über der ganzen Erscheinung Gottes wie von beschirmenden Flügeln.

Allein ein Weg war in die Tiefe neu gerissen, von einem neuen Kegel.

Und auf dem Wege wandelte der Erstgeborene der neuen Elohim, der Engel des Sinai, der körperlose Gottesbote mit den Zügen Mosis unter seinen beiden Strahlenhörnern; und er blickte vor sich nieder zur Erde; dort erspähte er den Asrael, mit seiner Hand gegen einen Menschen erhoben, gegen einen von des Israel Brüdern. Und der Engel schaute um sich, hierhin und dorthin; und als er sah, daß da niemand war, da erhob er sich als ein Rauch und verjagte den Asrael von dem Brunnen neben den Ölbäumen; er erschlug ihn und verscharrte ihn, aus seinen Augen hinweg, unter dem Thron von Elohim, unterhalb des himmlischen Jerusalem. Und der Engel trat in das flimmernde Ebenbild Gottes ein, zitternd vor neuer Erwartung, an des abgründigen Michael Seite.

Empfohlene Zitierweise:
Paul Adler: Elohim. Hellerauer Verlag, Dresden-Hellerau 1914, Seite 33. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Adler_Elohim.pdf/35&oldid=- (Version vom 21.8.2021)