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Gott nahe ist.“ Darum stiegen sie jetzt von dem Schweif des Rosses, und sie gingen durch eine ausgedehnte sandige Wüste wie durch einen leeren Raum. Denn die Zeit wurde zu einem eingeschrumpften Alten, zu der Vergangenheit, die an ihrem Wege übrig blieb. Und der Mann verstummte, und auch der Elohim schwieg, hier in nichts mehr vom Irdischen unterschieden. Doch im Weiterwandern schwand auch der Sand des Weges dahin, wie zwischen Knochenfingern. Da klammerte sich der Elohim an den Israel, und er rief hastig: „Wirf deine Schuhe von dir ab! Dein Fuß kehre nackt ins Leere!“ Und der Mann war ihm gehorsam.

Da ergriff ihn Asrael und warf ihn empor; sein Fuß erklang, und er stand auf der Spitze eines furchtbaren Vulkans, in einem Steinfelde, an einem sich aufhellenden Ort. Der Mitgefahrne aber war verschwunden.

Und Asrael stieß den jüdischen Mann heftig vor den Thron, vor Gottes Herrlichkeit, in der die Elohim enthalten sind – die Erde aber ist zu den Füßen des Thrones als Schemel befestigt. Gott selbst ist unsichtbar und unhörbar und ergreift auch nicht, allein die Weisheit hat unter ihm den Thron aufgebaut, und die Elohim bilden ringsum sein sichtbares Bild wie ebensoviele ausgemeißelte Gestalten. Und darunter, in einer größern Tiefe, ist alles Wesen der Welt abgebildet: Mensch und Tier und Pflanzen, Mann und Weib, ein jedes nach seiner Art. Und eine Stadt öffnet darüber ihre Tore: Jerusalem.

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Paul Adler: Elohim. Hellerauer Verlag, Dresden-Hellerau 1914, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Adler_Elohim.pdf/29&oldid=- (Version vom 21.8.2021)