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Da schlug Platon an seine Stirne, doch verriet er nichts mit Worten. Er war besorgt, den mythischen Vogel gefangen zu erhalten, der so Goldenvorweltliches sang, damit dieser ihm nicht entwische. Und Salomo sang vor Platon:

„Hilf mir doch, daß ich wieder zu meinem Gotte komme! Siehe, du trägst auf deiner Stirn den amethystenen Baum, das Zeichen des Lebens und das Zeichen der Könige, das Zeichen, das fesselt, und das Zeichen, das wieder entfesselt und das selbst deine Speise in Gold zu verwandeln vermag. Und mit seinen Verästelungen bist du imstande, die Schachzüge und jeden Winkelflug aller guten Geister zu erraten, also daß dir von ihnen keiner entfliehn kann. Und auch mein Gott wird vor dir nicht sicher sein.

„Und tausche nun doch deinen Juwel mit mir gegen diese geschnittene Kuhhaut, die ich auf meiner Stirne trage, und darin der Name meines Gottes geschrieben steht. Gib deinen königlichen Talisman, mein Herr, gegen das Siegel Salomonis . . . O weiser Platon, was bist du doch einem Toren gleich zu halten!“


Und Platon faßte nach seinem Kopfbund und zugleich nach dem Zeichen Salamons; und die Gottheit verblendete ihn, also daß er den Wert aller Rinderherden des Hieron aufgab gegen ein schwarzes Gehäus, das aus einem einzelnen

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Paul Adler: Elohim. Hellerauer Verlag, Dresden-Hellerau 1914, Seite 102. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Adler_Elohim.pdf/104&oldid=- (Version vom 20.8.2021)