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vns vberwinden all bekerung[1] | Sunder erleise vns von vbel amen | der tafunden[2] der hell des fegfeurs | der trubsal der veint vnd vor allem übel Amen.




XXII. Aus dem 15. Jahrhundert.

Aus einer Handschrift der Züricher Stadtbibliothek. MS. C. 55/713.

Vatt’ vcns’ da dv bist in dē hĩmeln. Geheiligot w’de dĩ name. Zvo kome vcns dĩ rich. Din wille w’de in dem himel. Als vf d’ erdẽ. vcns’ teglich brôt gib vcns huete. vñ v’gib vcns vcns’ schulde. als ǒch wir v’gebẽ vcns’n schuldn’en. vñ leite vcns nit in bekoerunge. Sund’ loese vcns võ allem vcbel.[3]




  1. bekorung, s. Nr. 4.
  2. Wahrscheinlich verschrieben, statt tiefunden, d. i. tiefen Wogen.
  3. Statt er steht ein unserm Apostroph sehr ähnliches Zeichen, s. Nr. 17. Das vc ist der Anfang unseres geschriebenen, mit einem Überstrich versehenen ú. In der 4. Bibelübersetzung (1470–73) steht oft ú für u, s. Gram. I, §. 86; ẽ = en, ĩ = in, im, ñ = nd, õ = on.
Empfohlene Zitierweise:
Joseph Kehrein: Pater Noster und Ave Maria in deutschen Übersetzungen. Frankfurt a/M.: Verlag für Kunst und Wissenschaft (G. Hamacher), 1865, Seite 39. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pater_Noster_und_Ave_Maria_in_deutschen_Uebersetzungen.pdf/47&oldid=- (Version vom 1.8.2018)