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Das Vater unser.


Man versteht unter dem „Vaterunser“ jenes Gebet, welches den Herrn selbst zum Urheber hat und deshalb auch „Gebet des Herrn“ (oratio dominica) genannt wird. Es steht bei Matthäus 6, 9 flg. und etwas unvollständiger bei Lukas 11, 2 flg. In einigen griechischen Handschriften des Matthäus (nicht in den ältesten, auch nicht bei den Kirchenvätern) steht noch ein Schlußvers, der wahrscheinlich aus der Offenbarung 7, 12 genommen ist.

Nach dem Vorgange des heil. Augustinus unterscheidet man in dem Vaterunser eine Anrede und sieben Bitten. Dieses Gebet wurde frühzeitig in die Liturgie der heil. Messe aufgenommen und auch den Katechumenen am Schlusse des Katechumenates übergeben.




I. Griechisch

Πάτερ ἡμῶν ὁ ἐν τοῖς οὐρανοῖς, ἁγιασθήτω το ὄνομά σου· ἐλθέτω ἡ βασιλεία σου, γενηθήτω τὸ θέλημά σου ὡς ἐν οὐρανῷ καὶ ἐπὶ γῆς· Τὸν ἄρτον ἡμῶν τὸν ἐπιούσιον δὸς ὑμῖν σήμερον· Καὶ ἄφες ἡμῖν τὰ ὀφειλήματα ἡμῶν, ὡς καὶ ἡμεῖς ἀφἰεμεν τοῖς ὀφειλέταις ἡμῶν. Καὶ μὴ εἰςενέγκῃς ἡμᾶς εἰς πειρασμὸν, ἀλλὰ ῥῦσαι ἡμᾶς ἀπὸ τοῦ πονηροῦ. – ῝Οτι σοῦ

Empfohlene Zitierweise:
Joseph Kehrein: Pater Noster und Ave Maria in deutschen Übersetzungen. Frankfurt a/M.: Verlag für Kunst und Wissenschaft (G. Hamacher), 1865, Seite 3. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pater_Noster_und_Ave_Maria_in_deutschen_Uebersetzungen.pdf/11&oldid=- (Version vom 1.8.2018)