Seite:Pahl Pater Simpertus 251.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Mit alle dem war aber doch die Aufklärung noch nicht völlig ausgerottet. Denn wo diese Pest einmal eingerissen hat, schleicht sie im Finstern fort, so lange wenigstens die angesteckte Generation existirt. Sie ist einer Zauberinn ähnlich, die die Kunst versteht, sich unsichtbar zu machen. Sobald sie einmal zu diesem Mittel schreitet, so sind Kanonen, Bajonete und Scheiterhaufen vergebliche Waffen. Man kann nichts weiter thun, als daß man die Thüren fleißig vor ihr verriegelt, und die Finsterniß so kräftig nährt, daß sie ihr immer überlegen bleibt. Zu diesem Ende wurde die Inquisisitions-Deputation für permanent erklärt, und alle ihre Spione blieben in ihrem Solde. Ihre neue Instruction lautete ausdrücklich dahin, daß sie darüber wachen soll, daß die noch übrigen letztern Spuhren der Freygeisterey nach und nach gänzlich vertilgt, und das Land vollkommen gesäubert werde. Sie erhielt große Vollmachten. Sie durfte Haus-Visitationen, Einkerkerungen und Landesverweisungen erkennen, ohne daß man von ihr apelliren konnte. Dieß machte die Vorwitzigen scheu, und die Pseudo-Zeloten zahm.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Pahl: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i.e. Heilbronn], 1799, Seite 251. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pahl_Pater_Simpertus_251.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)