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meine beyden Häscher in die hintere Straße, und ich setzte mich zu dem schönen Kinde auf dem Stein. Da hatte ich meinen Mann noch immer im Gesichte, meine Gegenwart erregte weniger Verdacht, und wer wird auch die ganze Nacht in so langweiliger Einsamkeit stehen wollen, wenn er eine so liebe Gesellschaft haben kann?

Es behagte mir sehr wohl, an der Seite des Mägdchens. Sie war nicht wenig geschwätzig und zutraulich, und wir kamen uns mit jedem Augenblicke näher. Seger hatte das Licht ausgelöscht, es war an keine Flucht zu gedenken. Ich drückte meiner Holden die Hand; sie mir wieder. Ich gab ihr einen Kuß; sie mir wieder. Das böse Fleisch fieng an rege zu werden. Und weil ich, wie meine Leser wissen – ein armer Sünder bin, wie sie auch, und weil der Teufel ein Schelm ist, schlich ich mit dem lieben Mägdchen ins Haus, und ließ meine beyden Häscher vor der Hinterthüre Schildwache stehen, bis der Morgen graute.

Kaum hatte ich wieder Besitz von meinem Posten genommen, als einer von den Bedienten

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Johann Gottfried Pahl: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i.e. Heilbronn], 1799, Seite 246. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pahl_Pater_Simpertus_246.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)