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Unter den Herren von der Deputation erhub sich nach dem Abtritte des Inquisiten ein heißer Zank, indem Beda darauf bestand, man sey zu schonend mit ihm zu Werke gegangen, man hätte ihn als einen überwiesenen Kriminal-Verbrecher sogleich festsetzen, und durch die Tortur die Wahrheit aus ihm heraus pressen sollen. Auch meynte er, habe man ihm, auf den Fall des freywilligen Geständnisses, soviel versprochen, daß man nicht mehr alles zurück nehmen könne. Simpert aber, der als feiner Jesuit weiter sah, als die andern, und ganz Meister seiner Leidenschaften war, sobald ein wichtiger Entwurf es erforderte, schlichtete den Streit, und wies die andern Herren zurechte. „Ich stimme, sprach er, selbst für die Tortur, wenn er nicht freywillig gestehet. Aber es ist besser, wir probieren vor der Hand das letztere. Denn wenn er alsdann nicht alles bekennt, was wir wollen, und nicht jeden in das Spiel bringt, den wir auf dem Korn haben, so können wir ihn noch immer torquiren lassen. Machen wir aber mit der Tortur den Anfang, und er hält sie aus, so ist uns der ganze Spaß verdorben. Ueber die Versprechungen, die wir ihm gegeben haben, dürfen

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Johann Gottfried Pahl: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i.e. Heilbronn], 1799, Seite 244. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pahl_Pater_Simpertus_244.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)