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Simpert wandte sich nun an den General-Vikarius Nigg in Augsburg, einen der thätigsten katholischen Zeloten unserer Zeit, um die entstandene Lücke an dem Lyceum mit andern würdigern Subjekten auszufüllen. Dieser schickte ihm 3 wohlgerathene Jesuiten-Zöglinge zu, welche Gelehrsamkeit, Orthodoxie, Muth und Schlauheit genug besaßen, den pädagogischen Augias-Stall zu säubern, und alles wieder auf den alten Fuß herzustellen. Man nahm den Studenten die neuen Lehrbücher hinweg, und richtete alles nach demselben Typus ein, der sich unter so vielen Stürmen und Attentaten der Aufklärer bis diese Stunde in dem Jesuiter-Kollegium zu Augsburg glücklich erhalten hat. Man lehrte wieder lateinisch, vertauschte die römischen Autoren mit den editionibus castratis, verbannte den Unterricht und die Uebungen in der teutschen Sprache, und setzte den Komödiensaal in seinen alten Stand.

Während sich die neuen Professoren mit dieser wohlthätigen Schul-Reformation beschäftigten, wurden die Special-Inquisitionen mit den verdächtigen Priestern eröffnet und eifrig fortgesetzt. Wenn ich hier in das Einzelne gehen,

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Pahl: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i.e. Heilbronn], 1799, Seite 228. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pahl_Pater_Simpertus_228.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)