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Eisen war warm, man mußte es schmieden. Der Prinz, unterstützt von den vertrauten seines Plans, haranguirte ihn, wie der Beichtvater einen armen Sünder. „Er sehe, daß die Aufklärung die Pest des Zeitalters sey, und seine Ueberzeugung könne nur nicht mehr zweifelhaft seyn, da die Stimme aller Könige, aller Edelleute und aller Priester sie bestätige. Aber noch immer werde in seinem Lande diese Pest unterhalten. Ob ihm denn seine Fürstenehre so gleichgültig sey, daß er ihr unbekümmert den größten Schandfleck anhängen lassen wolle? Ob er denn nicht an die Flüche denke, die ihm einst die Nachkommen des Hauses geben werden, wenn sie die Aufklärung in landesflüchtige Bettler verwandelt habe? Ob er denn einst vor dem Richterstuhle Gottes werde bestehen können, wenn durch ihn die Rechte seiner Familie untergraben, und die wahre Religion ausgerottet sey?” –

Hier fiel dem guten Herrn der Geist seines Vaters ein. Er zitterte. Er seufzte mit einem Blick gen Himmel. „Sagt mir um des Himmels willen nur, sprach er, wie ich es anfangen soll! Ich will alles thun, und alles unterschreiben, was ihr mir vorlegt!”

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Johann Gottfried Pahl: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i.e. Heilbronn], 1799, Seite 184. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pahl_Pater_Simpertus_184.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)