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ähnlich sahen, nur allzu gut. Er war deßhalb kein Freund der Ausgewanderten, und gab ihnen Hiebe und Kniffe, wo er konnte. Endlich vergaß er sich aber so weit, daß er eine sehr beleidigende Geschichte, worinn zween Ludwigsritter, in Breisgau, einem Straßburger Bürger, blos weil er die dreyfarbige Kokarde trug, in Stücken zerhauen haben, in sein Blatt einrückte, und mit der Anmerkung begleitete:

„So was, ihr Teutsche! thun französische Flüchtlinge, die von eurer Gastfreyheit leben, auf teutschen Boden!“

Dieser Artikel goß Gift und Galle in die Herzen aller Emigranten. Zween junge Grafen, die das Blatt auf dem Kaffee-Hause lasen, zerrissen es, und beschlossen in ihrem gerechten Zorn, auf der Stelle Rache an dem Verbrecher zu nehmen. Sie drangen in das Haus des Novellisten, fielen mit ihren fürchterlichen Säbeln über ihn her, und versetzten ihm mehrere Wunden. Zum Glücke verkroch er sich in einen Winkel, und rettete dadurch sein Leben. Dagegen aber zerschlugen die Zürnenden die Fenster und Spiegel des Zimmers, warfen

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Johann Gottfried Pahl: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i.e. Heilbronn], 1799, Seite 160. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pahl_Pater_Simpertus_160.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)