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er inspiriert, eigentlich aristokratisch zu sprechen. Noch immer nannte derselbe den Namen der Franzosen, ohne sie zu verfluchen. Noch immer lieferte er Auszüge aus den faden Perorationen ihrer Redner. Noch immer erzählte er die Excesse des Pöbels und die Teufelsstreiche seiner Häupter ohne Unwillen. Noch immer brauchte er die Ausdrücke Despotismus, Menschenrechte, Freyheit. Noch immer haschte er nach Anekdoten, welche die Demokraten verherrlichten. Noch immer citierte er die Bücher und Journale der teutschen Jakobiner, die, wie es verlautete, in dem Solde der französischen standen. Seine Räsonnements kleidete er, um sich den Rücken zu sichern, in dunkle und zweydeutige Formeln und Phrasen ein, und da brachte er oft Galimathias und Unsinn zum Vorschein, wie die Ichsphilosophen zu Jena.

Die Emigranten waren nicht so blöde, daß sie den geheimen Sinn des Zeitungsschreibers hätten übersehen sollen. Auch waren sie durch Simperten von seiner frühern Animasität hinreichend unterrichtet. Sie pflanzten deßhalb keine Rosen auf seinen Weg, und zeugten in der Stadt und am Hofe laut auffordernd gegen

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Johann Gottfried Pahl: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i.e. Heilbronn], 1799, Seite 158. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pahl_Pater_Simpertus_158.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)