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Sie endlich die letzte Stunde der Atheisten und Illuminaten schlagen. Man muß sie kassieren, aus dem Lande verweisen, orthodoxe Lehrer anstellen, eine scharfe Censur einführen, die Lese-Bibliothek verbrennen, kein fremdes Buch mehr über die Gränze lassen, die Aemter an Kirchen und Schulen mit Ex-Jesuiten besetzen, und bey der Verweisung der Widerwärtigen mit dem Abbe und mit dem Baron von Frankenstein den Anfang machen.“

Unglücklicher Weise hatte der heilige Eifer den guten Simpert zu weit fortgerissen. Er hatte das Kind mit dem Bade ausgeschüttet, und durch die Zusammenhäufung aller seiner Forderungen den Fürsten scheu gemacht, daß er an sich selbst verzweifelte. In einem solchen Falle muß man auf den Mann sehen, den man vor sich hat, und ihn erst mit Milch und Zucker auf die starke Speise vorbereiten. Man kommt damit zwar langsamer, aber desto sicherer zu seinem Ziele. Im umgekehrten Falle aber überladet man den Magen, und er kann denn auch die leichtesten Brühen nicht mehr ertragen. Da hatte der gute Greis, wahrlich! weder den Jesuiten, noch den Hofmann gemacht.

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Johann Gottfried Pahl: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i.e. Heilbronn], 1799, Seite 117. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pahl_Pater_Simpertus_117.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)