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diese saubere Geschichte eigentlich den Charakter der Aufgeklärten mahle. Aber Sr. Durchlaucht beharrten auf Ihrem Worte. „Aufgeklärt oder unaufgeklärt, meynten Sie, sey meme chose; alle Pfaffen nähren sich in fremdem Gehege!“ –

Während sich die eine Hälfte der Stadt und des Landes über die Geschichte des Abbes und seiner Grazie unterhielt, schrie die andere, daß es weit und breit erklang: Mirakel: Mirakel! und wanderte in großen Haufen zu der Mutter Gottes auf der Thalwiese, um bey derselben anzubeten, und Wunder und Zeichen zu sehen, auch das war unser Werk!

Der große Haufen – und ich verstehe hier unter demselben alle diejenigen Menschen, die über die Angelegenheiten der Religion, wie es recht ist, nie vernünftig nachdenken, folglich nicht nur Bauern, Taglöhner, Handwerker und Soldaten, sondern auch sehr viele Perücken, Ordensbänder und Köeffüren al’ Aspasie – ist nicht sehr leicht von dem Gifte der Aufklärung anzustecken. Er befindet sich viel zu wohl dabey, wenn er das glaubt, was die Kirche glaubt, als daß

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Johann Gottfried Pahl: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i.e. Heilbronn], 1799, Seite 96. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pahl_Pater_Simpertus_096.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)