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wissen? Aber das soll er – er soll mir katholisch predigen. Ich will keine Lutheraner zu Unterthanen haben. Doch eins empfiehlt mir die aufgeklärten Priester sehr. Sie sind alle ganz charmante Leute, haben Ton und Savoir vivre,[1] und führen sich vollkommen unanstößig auf. Die Pfaffen vom alten Schlage sind Bauernkerls[2] in schwarzen Röcken, fressen, saufen, spielen und halten sich Köchinnen. Aber die andern sitzen hübsch über den Büchern, gehen nicht in die Wirthshäuser, und halten sich in allen Stücken brav, recht brav, comme il faut.“

Um so schlimmer. Sie verlarven sich mit der Maske der Tugend, um die Leute desto gewisser zu gewinnen.

„Diese Maske gefällt mir. Sie sollen sie behalten. Aber katholisch sollen sie mir lehren und predigen, und nichts, gar nichts lutherisch einfließen lassen. Das werde ich auch dem Bischofe schreiben. – Jean Baptist, die Doppelflinte! –“

Die Verwendung des Bischofs war nicht ohne Nutzten. In dem Herzen des Fürsten

  1. Vorlage: vivne
  2. Vorlage: Bauernkels
Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Pahl: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i.e. Heilbronn], 1799, Seite 81. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pahl_Pater_Simpertus_081.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)