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die Religion[1] als eine Arzney betrachtet, durch die alle aus unsern Thorheiten und Lastern entstandenen Makeln und Kankheiten der Seele ausgemerzt und geheilt, und bey dem lustigsten Genusse des zeitlichen Lebens, doch auch der Genuß des ewigen erlangt werden kann, – wo die Religion für die Seele eben das ist, was antivenerische Präservative für den Körper sind. Da steht die Kirche sammt dem Staate in ihrer schönsten Blüthe, und da sind die Pfaffen Herren.

Wäre der gute Fürst von Strahlenberg nicht unter dem verderblichen und vielschädlichen Einflusse seiner Gemahlinn gestanden, so hätte auch an unserm Hofe der böse Feind sein Spiel nie so hoch getrieben. Aber so verdunkelte ein Weib die Grundsätze der ächten Staatshoheit, und brachte die gute Sache und die Verfechter derselben in so große Gefahren, daß ihr Triumph erst sehr spat, und nur nach schweren Kämpfen gefeyert werden konnte.

Die Fürstinn kam mit dem Entschlusse in das Land, die Rolle der Weisen und der Erleuchteten zu spielen. Man konnte ihr nicht

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Religigion
Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Pahl: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i.e. Heilbronn], 1799, Seite 14. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pahl_Pater_Simpertus_014.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)