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In Gegenden, die dunkle, kaum von einzelen Lichtstrahlen durchdrungene Wälder überdecken, wo aus unabsehbaren Morästen aufsteigende mephitische Dünste den Himmel trüben, und Augen und Seele umnebeln, wo schaudererregende Hölen und Tod-drohende Abgründe zwischen starrenden Klippen oder finstern Raub-Burgen,


der Einwohner auszudrücken. „Bei unserer Landung auf Otaheite strahlte uns Freundschaft und Freude aus jedem Gesicht entgegen. Jedermann strebte, unsern Wünschen und Bedürfnissen mit der freundlichsten Sorgfalt zuvor zu kommen; man nöthigte uns in jedes Haus, um Erfrischungen einzunehmen, und überall herrschte eine Gastfreiheit, die man jetzt vergebens unter den gebildetesten Völkern suchen würde. Zu Woahu hingegen wurden wir mit finstrer Kälte betrachtet. Unsre Bedürfnisse erregten nichts als Gleichgültigkeit, man bot uns keine Erfrischungen an, und niemand nöthigte uns in seine Hütte. Ihre fremde Höflichkeit schien bloß von dem Verlangen herzurühren, das gute Vernehmen mit Freunden zu unterhalten, von denen viel zu gewinnen war, und welchen man auf andre Art nicht beikommen konnte.“ – Die Anwendung auf die Verschiedenheit der Darstellungsart und der Erzählungen dieser durch ihre verschiedene Lage so verschieden gestimmten Völkerschaften, ist leicht.

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/13&oldid=- (Version vom 1.8.2018)