Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

I. Die Bildungen / sind / aller sehbaren Dinge (zu welchen auch die Unsichtbaren etlicher massen gezogen werden) in der ganzen Welt / Vorstellungen / und zwar nach ebenderselben Ordnung / nach welcher sie in der Sprachen-Thür beschrieben werden; und mit solcher Vollkommenheit / daß gar nichts Nothwendiges und Hauptsächliches davon gelassen worden.

II. Die Benahmungen / sind die über eine iede Figur gesetzte Obschrifften oder Titel / welche die ganze Bildung durch ein allgemeynes Wort ausdrucken.

III. Die Beschreibungen / sind die Auslegungen der unterschiedlichen Stücke des Gemähls / mit ihren eignen Nahmen also ausgedruckt / daß beydes den Gemähl-Stücken / und dann auch deren Nahmen einerley Zahl beygesetzet ist / welche / wie eins auf das andre deute / darthuet und anzeiget.

Dieses Büchlein / auf diese Art eingerichtet / wird dienen / wie ich hoffe: Erstlich / die Gemuoter herbey zu locken / daß sie ihnen in der Schul keine Marter / sondern eitel Wollust / einbilden. Dann / bekandt ist / daß die Knaben (straks von ihrer Jugend an) sich an Gemälden belüstigen / und die Augen gerne an solchen Schauwerken weiden. Der aber zuwegen bringt / daß von den Würzgärtlein der Weißheit / die Schrecksachen hinweg bleiben / der hat etwas grosses geleistet.

Darnach dienet dieses Büchlein / zuerwecken / den Sachen anzuhäfften / und immer ie mehr und mehr auszuschärffen / die Aufmerksamkeit:

Empfohlene Zitierweise:
Johann Amos Comenius: Orbis sensualium pictus. Verlagshaus Michael Endter, Nürnberg 1658, Seite XIII. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OrbisPictus_p_013.jpg&oldid=- (Version vom 28.4.2018)