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In neuerer Zeit hat sie den Ruf dieser Heilkraft zwar etwas verloren, doch wird jährlich noch einmal Gottesdienst in der Kapelle gehalten.

Eine hier gefundene, wahrscheinlich der Nymphe des Brunnens geweihte Inschrift beweist, dass auch hierher die Römer gekommen waren. Vielleicht stand an der Stelle der ehemaligen Feste Frankenberg vorher ein Römerkastell, um das Mudauthal von hier aus gegen feindlichen Ueberfall von dem Main her zu schützen.

Die Mudau kommt von Amorbach aus in der bisherigen Richtung mit etwas westlicher Beugung über Weilbach mit seinem bedeutenden Hammerwerke und Breitendiel nach Miltenberg in den Main hinab. Wir unterlassen es, diese äusserst malerisch gelegene Stadt hier zu schildern, da diese Schilderung in ein eigenes Werk über den Main gehört. Bei Weilbach ergiesst sich von der Linken her noch ein bedeutender Bach in die Mudau, der seine Quellen auf den das Mimlinggebiet auf der rechten Seite begränzenden Berghöhen hat.

Empfohlene Zitierweise:
Albert Ludwig Grimm: Die malerischen und romantischen Stellen des Odenwaldes in ihrer Vorzeit und Gegenwart. Darmstadt: Carl Wilhelm Leske, 1843, Seite 89. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Odenwald_(Grimm)_089.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)