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Auf der Markung des Dorfes lagen früher 9 Fischweiher, zusammen 9–10 Mrg. groß, wovon nur noch ein kleiner übrig ist.

2) Bruck, früher wohl besser „Bruch“, Weiler mit 84 evang. Einw. liegt sehr hoch an dem welzheimer Gebirge, 1 St. von Lorch, wohin eine sehr steile Steige führt, an der Straße nach Welzheim. Große und schöne Fernsicht. Von dem Kloster Lorch her bezieht der Staat alle Grundgefälle; für den Heuzehenten ein Geld-Surrogat. Die Sägmühle liegt in einem unterhalb Alfdorf nach Südost geöffneten Thälchen. Die Einwohner sind bei einer verhältnißmäßig großen Markung begütert, und die Landwirthschaft wird gut betrieben. Der Weiler besteht aus 4 Lehengütern, die dem Kloster Lorch zugehört hatten. Doch hatte auch Württemberg einige Rechte. Die „Weilerschaften Bruch vnd Brech“ wurden 1539 wegen Viehtriebs vertragen, „vnd ist die Buß, welcher Thail bei solicher Vnterrichtung nit bleibt, der soll dem Gottshauß Lorch 10 Sch. Heller geben vnd jeglichem Spruchmann ein Paar Hosen.“

3) Edenhof, Hof, liegt am Walkersbach, auf dem rechten Remsufer, 1/2 St. nordwestlich von Lorch. Edenhof, Hollenhof und Götzenmühle liegen auf der Markung von Lorch und haben mit diesem stets alle Verhältnisse getheilt. Die Einwohner sind auch dort mitgezählt.

4) Götzenmühle, Mahl- und Säg-Mühle, liegt 1/4 St. nördlich von Lorch am Götzenbach, der hier einen 13/8 Morgen großen Weiher bildet. – Ein altes Besitztum des Klosters Lorch. S. Edenhof.

5) Hetzenhof, Hof mit 2 evang. Einwohnern, liegt auf dem Gebirge links der Rems, 1/2 St. von Lorch an der Straße nach Göppingen. Dieses hübsche Gut ist zehentfrei und ein Bestandtheil des Rittergutes Eybach. Es wurde 1572 von Ulrich von Rechberg, nebst dem Maitishof, OA. Göppingen, dem Christoph von Degenfeld mit aller Obrigkeit geschenkt, und kam 1806 unter württembergische Hohheit.

6) Hollenhof, Weiler zwischen Götzenmühle und Lorch, auf einem schön geformten Hügel bei dem Venusberg gelegen. Daneben die Hollenhof-Sägmuhle. S. Edenhof. Der Weiler besteht aus einem in 2 Theile getheilten, dem Kloster Lorch lehenbar gewesenen, Hof und kommt in ältern Zeiten unter dem Namen Pfisterhof vor, da hier die Klosterbäckerei gewesen seyn wird. Durch den dreißigjährigen Krieg lag er bis 1660 zerstört. Damals befand sich ein Weiher dabei.

7) Klotzenhof, Weiler mit 49 evang. Einwohnern, liegt nordwestlich auf der waldigen Höhe 1 St. von Lorch. An dem nahe vorbeifließenden Aimersbach liegt die 1/8 St. entfernte Klotzenhof-Sägmühle. Am großen und kleinen Zehenten hat der Staat, der

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Welzheim. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1845, Seite 206. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Welzheim_206.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)