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vom Kloster Lorch her aber gehören die übrigen Gefälle dem Staate zu. Schmalenberg gehörte in älteren Zeiten in das Amt Rudersberg. Graf Eberhard von Württemberg erwarb 1374 von Conrad im Steinhaus zu Gmünd Güter und Rechte und 1380 verkaufte Peter Zieselmüller, Bürger zu Gmünd, an den Grafen 2 Höfe zu Kienybach, 2 Gutlach zu dem Smalenberge, seinen Tannenwald daselbst und die Hälfte eines Gutes zu dem Heldes, dessen andere Hälfte dem Heiligen von Welzheim gehörte. Die Hohheit über Schmalenberg gehörte zur Herrschaft Waldenstein. Die an der Wieslauf liegende Sägemühle wurde 1666 erbaut.

31) Seehäusle, Haus mit 26 evang. Einwohnern, oberhalb Sägbühl, an der blinden Roth gelegen. Erst in neuerer Zeit an dem bei Kaisersbach erwähnten See angelegt.

32) Silberhäusle, Haus mit 5 evang. Einwohnern. Zunächst bei Killenhof. Eine neuere Ansiedelung, die von dem früher hier gelegenen „Silberseelein“ den Namen hat.

33) Spatzenhof, Hof mit 5 evang. Einwohnern. Ein kleiner rauher Waldhof auf dem Gebirge, westlich 1/2 Stunde von Kaisersbach. Er reicht von der Forstverwaltung her alle Gefälle dem Staat.

34) Strohhof, Hof mit 23 evang. Einwohnern. Liegt auf der Markung von Schadberg, jenseits der Straße und theilte mit demselben stets seine Verhältnisse. Er ist ziemlich groß und erzeugt vortrefflichen Flachs. – Auf der Markung liegt der 11/2 Morgen große Birkensee.

35) Thäle, Weiler mit 132 evang. Einwohnern. Südöstlich 1/2 Stunde von Kaisersbach, an der blinden Roth, erst in neuerer Zeit auf der Markung von Kaisersbach entstanden.

36) Voggenmühlhof, Weiler mit 43 evang. Einwohnern. Ein schlechtes Gütchen, das die Lagerbücher auch „Jehlenshöfle“ nennen, auf dem Gebirge zwischen der blinden und der schwarzen Roth, an der Grenze gegen das Oberamt Gaildorf gelegen, 13/4 Stunden von Kaisersbach. Die Zahl der nur vom Taglohn lebenden Einwohner hat sich, obgleich dieses vormalige Höfchen nur 31 Morgen Feldes hat, innerhalb der letzten 25 Jahre verdoppelt. Es gehörte von jeher dem Kloster Lorch, wegen dessen der Staat noch alleiniger Grundherr ist.

37) Wiesensteighof, Weiler mit 32 evang. Einwohnern. Ganz nahe bei Ebni gelegen, aus welchem dieses rauhe Waldgütchen von nur 16 Morgen Feldes hervorgegangen ist. Die Zahl der Einwohner war im J. 1819 nur 12. Den großen und kleinen Zehenten und die übrigen Gefälle bezieht der Staat.

38) Ziegelhütte, Weiler mit 32 evang. Einwohnern. Östlich 1/4 Stunde von Kaisersbach gelegen, hat stets alle Verhältnisse mit

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Welzheim. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1845, Seite 171. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Welzheim_171.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)