Seite:Oberamt Welzheim 132.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Ebermaeringen et ecclesiam Wallenzin ratum habendo nostre auctoritatis scripto hoc statutum, sicut predecessores nostri Waltherus et Conradus episcopi ... indulsimus. Predictus enim pie memorie rex Conradus ecclesiam in Ebermaeringen, que cum duabus decime partibus ad prebendales usus monachorum Laureacensium pertinuit, sue proprietati conquibit et in concambio cum presentatione et decimatione dictam in Wallenzin ecclesiam fratribus cum omni jure juste et legitime contradidit.“ Durch Bulle vom 30. Oktober 1259 gestattet der Pabst Alexander IV., daß die Kirche dem Kloster Lorch incorporirt werde; denn dieses sey „ex malitia temporis et hominum de partibus illis bona ipsius diripientium ad tantam inopiam deuenisse, quod ipsius monachi et fratres ... de prouentibus ejusdem aliquatenus sustentari et hospitalitatem consuetam ac debitam seruare non poterant.“ Der zu bestellende perpetuus vicarius solle jedoch „congruam portionem, de qua commode sustentari possit“ erhalten. Die Pfarrei wurde stets durch das Kloster mit einem Vicar besetzt und die Besoldung 1446 normirt. Wilhelm von Emershoven schreibt sich 1488 „plebanus in Weltzen, Canonicus in Oeringen.“ Neben jener bestand aber auch eine Frühmesse, welche 1430 von „den armen Leuten in der Pfarrkirche zu Walnze“ gestiftet worden und abwechslungsweise durch Lorch und die Schenken zu besetzen war. Die Reformation, wobei letztere sofort eingezogen ward, hatte nach einem Berichte der Visitation vom 2. September 1539 frühe Statt (s. Lorch). Der erste evangelische Prediger, welcher von der Visitation am 12. Juni 1539 verordnet worden, war Mauritius Kern oder Korn, von „Krumbach“ gebürtig. Das Examinationsrecht stand der Ortsherrschaft zu.

Wie die Zehenten von Hohenstaufen auf Lorch übergegangen, haben wir so eben gesehen. Im J. 1539 zählte die Stadt 100 Häuser mit 300 Communicanten.

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Welzheim. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1845, Seite 132. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Welzheim_132.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)