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Fuß) und von Bergschluchten durchschnitten. Der Boden besteht auf den Hochebenen vorzugsweise aus sandigem Lehm und ruht auf der Liasformation, an den Thalabhängen aus Sand, lehmigem Sand und Thonmergel, der Keuperformation entsprechend. An vielen Orten wird zwar Waldboden gefunden, welcher sich für den landwirthschaftlichen Betrieb eignen würde, aber bei der verhältnißmäßigen geringen Bevölkerung des welzheimer Waldes, dem davon abhängigen Mangel an Arbeitskräften und dem unbedeutenden Werth der Feldgüter ist für jetzt der Reiz zur Waldausstockung gering, obgleich der, neuerer Zeit wieder gesunkene, Preis der Waldprodukte eine Verminderung der Waldfläche wünschenswerth machen würde, so lange nicht durch Erleichterung des Holztransports weitere Absatzquellen für das Holz aufgeschlossen werden. Anders verhält es sich freilich mit dem mehr bevölkerten Rems- und Wieslauf-Thal; aber hier, wo der Waldboden sich für den landwirthschaftlichen Betrieb am Meisten eignen würde, legt die Natur selbst Hindernisse in den Weg, indem die meisten Waldungen steile Bergwände bedecken. Ausrodungsgesuche gehören daher auch hier zu den Seltenheiten. Neue Waldanlagen finden aber auf dem welzheimer Walde hie und da besonders auf schlechten Waldwiesen Statt, jedoch mehr der Nadelreisstreu, als des Holzertrags wegen. Die Staats-Finanzverwaltung selbst aber hat in den letzten Jahren zu Herstellung des Arrondissements viele schlechtere Güter erworben und zu Wald angelegt.

Von schädlichen Insekten sind aus neuerer Zeit zu nennen: Bostrichus curvidens, Weißtannenborkenkäfer, und Bostrichus typographus, Fichtenborkenkäfer, in den Weißtannen- und Fichten-Beständen. Ihr Erscheinen hat seinen Grund hauptsächlich in der Menge von altem überständigem Holz. Auch der heiße Sommer im Jahr 1842 hat viel zur Vermehrung dieser schädlichen Insekten beigetragen. In den Nadelholzbeständen, namentlich in lichtgestellten, ist der Schaden durch Stürme nicht unbeträchtlich. Spätfröste sind in

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Welzheim. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1845, Seite 064. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Welzheim_064.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)