Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Verschanzungen in Verbindung, welche sich am linken Argenufer hinziehen sollen. Letztere sind aber wahrscheinlich nicht älter als der 30jährige Krieg. Im Mai des Jahrs 1632 wurde bei diesem Argenübergang den Schweden ein hitziges Gefecht geliefert. Die bewaffneten Bauern der nächsten Landvogteiischen Gemeinden und der Herrschaft Praßberg-Leupolz hatten sich unter der Anführung der Humpisse an der Brücke aufgestellt, und hielten beherzt den Angriff eines Schwedenkorps aus, das von Wangen her gegen sie angerückt war. Oberst von Franzin, der endlich den Bauern mit 2000 Mann zu Hülfe kam, half ihnen den Feind mit Verlust in die Flucht schlagen.

Unweit der Brücke steht eine Kapelle zu U. L. F. und dem heiligen Silvester aus unbekannter Zeit, mit einigem Kapitalfonds, der zum Theil von der alten Praßberg’schen Familie, zum Theil auch von Wolfegg herrührt. Der Pfarrer von Leupolz hat jährlich 12, der ständige Vikar von Wangen 2 Messen hier zu lesen.

  • 17) Höfen, Weiler mit 14 Einw. – 18) Hofstätt, Hof mit 5 Einw. – 19) Holzmaier, Hof mit 6 Einw. – 20) Hub, Weiler mit 11 Einw. – 21) Knöpfler, Hof mit 7 Einw.
  • 22) Kohlhäuser, Weiler mit 16 Einw. Bei diesem Weiler (11/2 Stunde nordnordöstlich von Wangen) ist ein hoher ganz abgerundeter Hügel, jetzt Ackerfeld, auf welchem die ehemalige Burg Blumenau gestanden haben soll. Man sieht von ihr keine Spuren mehr, und eben so wenig weiß man etwas mit Gewißheit von dem Erbauer oder den ehemaligen Besitzern dieser Burg.
  • 23) Leupolz, kath. Pfarrweiler mit 73 Einw., nebst Langhalden, Hof mit 6 Einw. Leupolz liegt an der Grenze des Oberamts Ravensburg, ziemlich hoch und rauhen Winden ausgesetzt, 2 Stunden nördlich von Wangen, an der Straße nach Wolfegg. Kirche und Pfarrhaus liegen auf einem Berg, um diesen herum die übrigen Häuser. Ein hoher runder Hügel, südlich von dem Pfarrweiler, trug das Schloß Leupolz, von welchem jetzt nichts mehr über dem Boden zu sehen ist; nur die Grundmauern verrathen noch seine ehemalige Stärke. Es gab Edle, die sich von Leupolz schrieben; so ist ein Hugo von Luitpoldis Zeuge in einer Weingartner Urkunde 1241. Frühe schon standen diese Edle im Lehenverband mit St. Gallen. 1413 wurden Heinrich und Hans von Summerau, die sich Vögte von Lütpolz schrieben (wie schon ihr Vater Heinrich 1404), mit der Veste Leupolz belehnt. (Ildef. v. Arx. II. S. 179.) Vergleiche oben die Geschichte von Praßberg <!Vorlage: Praßburg-->, mit welcher von jetzt an die von Leupolz zusammenfällt. Den Überfall der Wangener 1389, in Folge dessen das Schloß zerstört wurde, erzählten wir oben S. 136. Später wurde das Schloß wieder aufgebaut, den 24. Juni

Empfohlene Zitierweise:
Beschreibung_des_Oberamts_Wangen: Beschreibung des Oberamts Wangen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1841, Seite 270. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Wangen_270.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)