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  • 1) Emmelhofen, katholischer Weiler mit 89 Einw., nebst a) Hagwies, Hof mit 8 Einw., b) Schindbühl, mit 4 Einw., c) Schwenden, mit 10 Einw. Emmelhofen liegt 33/4 Stunden nördlich von Wangen am sogenannten Eratsmoos. Nach Ildefons von Arx (I. S. 155) erhielt das Kloster St. Gallen schon 847 Güter in Emmelhofen, und das Kloster Weingarten hatte nach der Bulle des Papstes Innocenz II. vom Jahr 1143 ein Gut in Emilhoven. Ein Gut ist zum heil. Geisthospital in Kißlegg, ein anderes zum Hospital Bärenweiler lehenbar.
  • 2) Blöden, Weiler mit 21 Einw. – 3) Bremberg, Weiler mit 13 Einw. Bremberg hat eine Kapelle zur Privatandacht. – 4) Freibolz, Weiler mit 20 Einw. – 5) Gronholz, Hof mit 10 Einw. – 6) Haslach, Weiler mit 26 Einw.
  • 7) Herroth, Weiler mit 68 Einw., nebst a) Kaspers, Hof mit 3 Einw., und b) Mundstückle, Hof mit 9 Einw. Herroth hat eine kleine Kapelle ohne regelmäßigen Gottesdienst. Von dieser Parzelle benannte sich eine eigene Herrschaft Herroth, welche ehemals die Grafen von Waldburg-Zeil in ihrem Titel führten. Hieher ist vielleicht auch das Roto zu beziehen, das zweimal in St. Galler Urkunden (861 und 865 bei Neug. N. 396 und 432) vorkommt. Nach der letztern tauschen die Brüder Cundbert und Mowo vom Kloster St. Gallen, dessen Besitzungen in Willeratzhofen, und X Juchos sylvae in Roto ein. Von Willeratzhofen (Oberamts Leutkirch) ist Herroth nur 1/2 Stunde entfernt.
  • 8) Höhmühle, Mahlmühle am Rothbach, auf der Markung von Kehr, mit 8 Einw.
  • 9) Hunau, Weiler mit 12 Einw. – 10) Kehr, Weiler mit 18 Einw. Der heil. Geisthospital in Kißlegg hat hier zwei Lehengüter. – 11) Menzlings, Weiler mit 8 Einw. – 12) Oberroth, Weiler mit 27 Einw. Privatkapelle. Ein Gut ist dem heil. Geisthospital in Kißlegg lehenbar. – 13) Reipertshofen, Weiler mit 50 Einw. Eine Kapelle zur Privatandacht wird von der Parzellargemeinde unterhalten. Der ehemalige bedeutende Reipertshofer Weiher ist trocken gelegt.
  • 14) Röthsee, Weiler mit 15 Einw., auf einer kleinen Erhöhung in dem Röthseer Ried und an dem gleichnamigen See mit einer Kaplanei und Kirche nebst Gottesacker. Die Chronik des Klosters Petershausen (ed. Usserm. p. 379) enthält folgende Erzählung: Um das Jahr 950 lebte ein frommer Mann mit Namen Ratperonius, aus einem angesehenen thüringischen Geschlechte.[1]

  1. Eine neuere Hand hat an den Rand der Chronik geschrieben: ein Graf von Rappenberg, nach andern Landgraf.
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Beschreibung_des_Oberamts_Wangen: Beschreibung des Oberamts Wangen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1841, Seite 253. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Wangen_253.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)