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Gemeinde. Die Pfarrschule hat 1 Lehrer. – Von Rohrdorf schrieb sich eine eigene adelige Familie. Ein Heinrich von Rohrdorf mit seiner Schwägerin Adelheid schenkt im J. 1188 für die Seele seines von den Seinigen erschlagenen Bruders Swigger, an dessen Begräbnißtage dem Kl. Isny einen Theil von Adelegg, und 1290 helfen Bertold und Friedrich von Rohrdorf einen Vergleich zwischen den Bürgern und dem Kloster in Isny stiften. Die Erwerbungen des Kloster datiren sich hauptsächlich aus den Jahren 1425, 1427, 1428, 1460, 1488, 1497, 1653, 1711–13.

  • 2) Aigeltshofen, Weiler mit 48 Einw., nebst Halden, Hof mit 4 Einw. Aigeltshofen liegt an der Landstraße nach Leutkirch.
  • 3) Haslach, Weiler mit 20 Einw., zur Markung Rohrdorf gehörig.
  • 4) Leprosenhaus, Haus an der Landstraße mit 13 Einw., auf der Markung Rohrdorf.
  • 5) Rangen, Hof mit 9 Einw., auf der Markung Rohrdorf, am nördlichen Abhang des isolirten waldigten Rangenbergs.
  • 6) Rengers, Weiler mit 45 Einw., nebst a) Langenwaid, Hof mit 12 Einw., und b) Rangenhalden, Weiler mit 17 Einw. Rengers liegt an der Landstraße. Früher bestand hier eine Mühle, welche 1494 das Kl. Isny nebst anliegenden Gütern kaufte.
  • 7) Schwenden, Weiler mit 48 Einw. nebst a) Luxer, Hof mit 9 Einw. und b) Schwarzen, Hof mit 5 Einw. Der nördliche Theil dieser Markung besteht aus einem Moos. Der in diesem Bezirk, wie überhaupt in Oberschwaben mehrmals vorkommende Name Schwenden, Schwanden, so wie die Endung von Ortsnamen auf -schwende kommt von Schwenden, d. i. Abbrennen, oder ein Land durch Ausbrennen des Gehölzes urbar machen.


23. Gemeinde Siggen,

bestehend aus 9 (12 Parzellen) auf Einer Markung, mit 149 kath. Einw., die kleinste Gemeinde des Oberamts hinsichtlich der Bevölkerung; an Areal steht ihr nur Kißlegg nach. Die Lage des Bezirks ist hoch, das Klima rauh, der Boden nicht sehr dankbar; den westlichen Theil bedeckt der Siggenwald. Der Ausfluß des Neuweihers oder der Eschbach rinnt nach der untern, der des Buch- und Schloßweihers nach dem Giesbach und der obern Argen. Der Bezirk ist ziemlich abgeschieden, da nicht einmal eine frequente Vicinalstraße durch denselben führt. Die Bewohner gehören zu den minder wohlhabenden. Gewerbebetrieb findet sich mit Ausnahme einer Bierbrauerei beinahe gar keiner. Die Vereinödung datirt sich von 1764. Grundherr ist der Fürst von Windisch-Grätz. Die historischen Verhältnisse der ehemaligen Herrschaft Siggen, wozu diese Gemeinde nebst


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Beschreibung_des_Oberamts_Wangen: Beschreibung des Oberamts Wangen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1841, Seite 248. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Wangen_248.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)