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  • 16) Roggenzell, kath. Pfarrweiler mit 42 Einw. Roggenzell liegt 21/2 St. von Wangen, an der Landstraße von da nach Lindau. Die Pfarrkirche zum heil. Gallus, ein altes unscheinbares Gebäude, welches das Haupt des heil. Märtyrers Faustus bewahrte, ist 1839 abgebrochen und dafür auf Staatskosten im folgenden Jahre eine neue Kirche erbaut worden, die einen gefälligen Eindruck macht. Die alte Kirche war ehemals Filialkirche von Siegmarszell in Bayern, wurde aber 1480 vom Stift St. Gallen mit bischöflicher Zustimmung zu einer Pfarrkirche erhoben. Mit dem Patronat- und Zehntrecht ging auch die Baulast der Kirche und Pfarrwohnung an den Staat über. Der Kirchenfonds hat 4500 fl. Kapital. Eine Schule besteht für den Pfarrsprengel.
  • 17) Schwarzenbach, kath. Pfarrweiler mit 87 Einw., nebst a) Ferdishof, Hof mit 18 Einw., b) Kiesgrub, Hof mit 2 Einw., c) Knolper, Weiler mit 14 Einw., d) Mendler, Hof mit 8 Einw. Schwarzenbach hat eine angenehme Lage im Argenthale an der Mündung des Schwarzenbachs in die obere Argen und an der Straße von Wangen nach Lindau, 13/4 St. von ersterem Orte. Der Ort und seine Pfarrkirche gehört zu den ältesten der Umgegend, schon 815, als Hadupert, Hatto’s Sohn, sein väterliches Erbe im Argungau (pago Argunense) dem Kloster St. Gallen schenkt, kommt Swarzinpach vor, und zwar mit einem Priester Theodold. Eben so wurde 856 die Schenkung Reginberts von Niederwangen in „Suarzunpac“ verhandelt. Die Kirche zu St. Felix und Regula steht auf einer kleinen Anhöhe und wurde 1663 neu gebaut. 1577 belehnt das Kloster St. Gallen die Söhne Christophs von Sirgenstein mit dem Vogtrecht in Schwarzenbach. Der Kirchenfonds hat nur ungefähr 1200 fl. Kapital; Ausfälle decken die Beiträge der Kirchengenossen und subsidiär der Zehntherr, welches hier die Pfarrei ist. Das Pfarrhaus wurde 1816 neu gebaut; die Baulast trägt die Pfarrei. Die Pfarrschule hat Einen Lehrer. Von Niederwangen ist Schuppenberg hieher eingepfarrt und der Pfarrei zehntpflichtig. Im dreißigjährigen Krieg (1633) wurde der Ort von den Schweden gänzlich eingeäschert.
  • 18) Strohdorf, Weiler mit 14 Einw.
  • 19) Trollenhof, Hof mit 5 Einw., zur Markung Dabensweiler gehörig.
  • 20) Unter-Mooweiler, Weiler mit 79 Einw., nebst a)Füßinger, Hof mit 6 Einw., b) Schmalholz, Hof mit 7 Einw., c) Tegernmoos, Hof mit 4 Einw. Untermooweiler war Eigenthum der Sirgen von Sirgenstein, und wurde um die Mitte des 17ten Jahrh. deren Erben vom Abte Pius von St. Gallen um 8200 fl. abgekauft, blieb aber fortwährend zum Ritterkanton Allg. Bodensee

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Beschreibung_des_Oberamts_Wangen: Beschreibung des Oberamts Wangen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1841, Seite 221. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Wangen_221.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)