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Unter den städtischen öffentlichen Gebäuden ist das bemerklichste das Rathhaus, ein nicht eben schönes, aber für seinen Zweck wohl eingerichtetes Gebäude, das von einem Privatmann, Johann Albrecht, um das Jahr 1680 erbaut, von dessen Erben aber im Jahr 1733, nachdem das frühere Rathhaus ein Raub der Flammen geworden war, an die Stadt verkauft wurde. Hier wird die alte städtische Bibliothek, die übrigens nicht von Belang ist, aufbewahrt. Weiter sind zu erwähnen: das große aber unschöne Hospitalgebäude, die ehemalige Stadtkanzlei, jetzt Wohnhaus der kathol. Geistlichen, das Schulgebäude, das Waag- und Lagerhaus, die Schießstatt u. a. Beinahe in der Mitte der Stadt befindet sich ein hoher Wachtthurm, der sogenannte Blaserthurm, von welchem aus die ganze Stadt und Umgegend übersehen werden kann, und auf welchem sich die Hochfeuerwacht, ein Theil des Stadtarchivs und die Heuwage befindet. Der Thurm ist 180′ hoch und scheint, da er sehr alt ist, in früheren Zeiten ein Theil eines größeren öffentlichen Gebäudes gewesen zu seyn. Bedeutende Privatgebäude besitzt Isny nicht.

Der katholische Gottesacker befindet sich bei der Vorstadt, s. d. Der evangelische liegt an der Straße nach Kempten; unter seinen Monumenten bemerken wir das Denkmal des seiner Zeit als Dichter bekannt gewesenen k. w. Hauptmanns von Lohbauer, der hier 1809 in einem Gefecht gegen die tyroler und vorarlberger Insurgenten fiel.


Die Einwohner und ihr Nahrungsstand.

Am 15. Decbr. 1839 war die ortsangehörige Bevölkerung der Stadt 1881, darunter 899 männl. und 982 weibl. Seelen. Im Jahr 1832 waren von 1714 Ortsangehörigen 60 abwesend; die Zahl der Ortsanwesenden war demnach 1654; nach den Listen sollen damals keine Fremde anwesend gewesen seyn; im Jahr 1837 wurden dagegen gezählt Ortsangehörige 1839, Ortsanwesende 2128, es waren also hier zum wenigsten 300 Fremde anwesend; diese Angabe ist auch ohne Zweifel die richtige, die erstere dagegen schien auf einem Irrthum zu beruhen. Die Zählung vom 15. Decbr. 1840 ergibt jedoch nur wieder 1918. Die Zahl der Ehen war 1832 – 296, auf 1 Ehe kommen 59/10 E. Geboren wurden nach dem Durchschnitt der Jahre 1830/40 – 73, es kommen daher auf 1000 Einw. 41 Geb. (oder 1 Geb. auf 24 Einw.); unter 100 Geb. befinden sich 11 uneheliche. Gestorben sind nach dem gleichen Durchschnitt 66 oder von 1000 Personen 36 (1 Gest. auf 26 Einw.); auf 100 Gestorbene kommen 110 Geborene. Über sechszigjährige wurden im Jahr 1832 gezählt 208 oder auf 1000 Einw. 121. Innerhalb des Decenniums


Empfohlene Zitierweise:
Beschreibung_des_Oberamts_Wangen: Beschreibung des Oberamts Wangen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1841, Seite 188. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Wangen_188.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)