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  • 4) Blasenberg, Hof mit 6 Einw., gehört zur Markung Schließlang.
  • 5) Bolsternang, katholischer Pfarrweiler mit 74 Einw., nebst a) Altweg, Hof mit 2 Einw., b) Anger, Weiler mit 18 Einw., c) Deschenacker, Hof mit 1 Einw., d) Endberg, Hof mit 6 Einw., e) Gaiskopf, Hof mit 3 Einw., f) Grätte, Hof mit 4 Einw., g) Hofacker, Hof mit 1 Einw., h) Osterösch, Hof mit 13 Einw., i) Riedacker, Hof mit 3 Einw., k) Thoracker, Hof mit 7 Einw., l) Überruh, Hof mit 2 Einw., m) Weidenhalden, Hof mit 3 Einw.

Der Pfarrweiler, gewöhnlich Bolsterlang genannt, liegt sehr abgeschieden in einem engen, von hohen und waldigen Bergen eingeschlossenen Thalkessel des Allgäuer Gebirgs, der nur von dem Argenthal aus zugänglich ist, 61/2 geogr. St. von Wangen entfernt und ist somit der von dem Oberamts- und Dekanatsitz entlegenste Pfarrort. Die Kirche zu St. Martin ist alt, aber wohl unterhalten und ansehnlich. Schon 1169 kommt ein Priester Wernher vor, der dem Kloster Isny sein praedium in Bolsterlang und einen halben Hof überläßt. Bolsternang war übrigens keine selbständige Pfarrei, sondern Filial des Pfarrers in dem jetzt bayerischen Dorfe Wengen, der nur alle drei Wochen pfarrlichen Gottesdienst in Bolsternang zu halten hatte. Im Jahr 1690 wurde dieser Filialverband aufgelöst und in Bolsternang eine eigene Pfarrstelle errichtet. Das Pfarrhaus aber wurde erst 1769 gebaut, indem der Pfarrer früher in dem zur Stelle gehörigen Widdumhause gewohnt hatte. 1815 reparirte die Gemeinde das Pfarrhaus, welche in Folge des Zehntakkords die Baulast, die eigentlich auf dem Pfarrer als Decimator liegt, übernommen hat. Die Kirchenbaulast ruht auf der Kirchenpflege, deren unbedeutender Fonds (1500 fl.) nicht zureicht. Die Pfarrschule hat einen Lehrer. Patron ist der Fürst von Waldburg-Zeil und Trauchburg, der ein Vogtrecht von 40 Simri Haber bezieht. – Auf einer Höhe, südlich von Bolsternang, „das Faustrecht" genannt, wurden Überbleibsel eines wahrscheinlich römischen Gebäudes gefunden, wovon oben S. 111 die Rede war.

  • 6) Burkwang, Weiler mit 54 Einw., am Rothbach, nebst Bettmauer, Hof mit 4 Einw. 1177 übergeben Konrad de Tussin und seine Schwester dem Kloster Isny ihr Gut in Byrewanc (Byrcwanc? Burkwang?). 1252 überläßt Rudolf von Montfort eine Curia in Burkwang, die früher sein Dienstmann Konrad de Horgon als Lehen inne gehabt. Von dem historischen und antiquarischen Interesse dieser Punkte, wo man eine der wichtigern römischen Niederlassungen und Grenzbefestigungen annehmen muß, ist oben S. 110 gesprochen worden.

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Beschreibung_des_Oberamts_Wangen: Beschreibung des Oberamts Wangen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1841, Seite 183. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Wangen_183.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)