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Grundherr ist der Fürst von Waldburg-Zeil und Trauchburg; auch fällt die Geschichte des Bezirks in der Hauptsache ganz mit der der Grafschaft Trauchburg zusammen. Einige Lehenhöfe und Gefälle gehören dem Grafen Quadt zu Isny. Zehntherr ist der Graf Quadt in Großholzleute, Anwanden, Blasenberg, Burkwang, Dürrenbach, Hengelesmühle, Kleinholzleute, Rothenbach, Schließlang, Wehrlang und Wolfbühl, wo er den großen und kleinen Zehnten nach der Aussaat zu beziehen hat und vom Haber ein Fünftel, von andern Früchten aber ein Drittel erhebt. Die katholische Pfarrstelle in Isny bezieht den großen und kleinen Zehnten in Haidlings, Häusings und von einem Hof in Großholzleute, und zwar akkordirter Maßen in Haber und Geld; eben so die Pfarrei Bolsternang den großen, kleinen und Heuzehnten in Argen, Bolsternang, Moos, Rain, Ried, Schidel und Simmerberg. Die in der Gemeinde befindliche Pfarrei Bolsternang hat die Parzellen Argen, Moos, Rain, Ried, Schidel und Simmerberg, die Pfarrei Rohrdorf den Weiler Wehrlang zu Filialien. Alle übrigen sind in die Stadtpfarrkirche nach Isny eingepfarrt. Früher hatten Haidlings, Häusings, Moos, Rain und Simmerberg in die königlich bayerische Pfarrei Gestratz, Argen und Schidel in die ebenfalls bayerische Pfarrei Grünenbach (eine Zeit lang auch nach Wengen) gehört. Nach diesen Verhältnissen richtet sich auch die Schulpflichtigkeit; nur Häusings, Haidlings und Simmerberg schicken die Schüler nach Mayerhof in Bayern und Großholzleute nach Bolsternang. Parzellen sind:

  • 1) Großholzleute, Weiler mit 57 Einw., nebst a) Buchenstock und Wiesacker, Weiler mit 20 Einw., b) Engen, Hof mit 5 Einw., c) Leimgrub, Hof mit 9 Einw.

Großholzleute liegt an der Landstraße nach Kempten, die hier über die Argen führt, 51/2 St. östlich von Wangen, und hatte früher eine Poststation, ungeachtet Isny nur eine Stunde entfernt ist. Eine Kapelle, welche von der Gemeinde unterhalten wird, besitzt eine Stiftung zu 10 Messen. Im Jahr 1168 bedenkt Adilhaid, Ministerialis des Grafen Wolfrad, dem Kloster in Isny einen halben Hof in Holzleuten; 1169 schenkt Graf Wolfrad dem Kloster einige Leibeigene.

  • 2) Anwanden, Weiler mit 3 Einw., zur Markung Schließlang gehörig.
  • 3) Argen, Weiler mit 40 Einw., im Argenthal. Der Ort hat eine sehr kleine Kapelle ohne Gottesdienst. Die Nachricht der Chronik von Isny, daß Rudolf, Pfalzgraf von Tübingen, seine Mutter Elisabeth und seine Gattin Mathildis, auf Bitten eines gewissen Rudolf, ihres Dienstmannes, ihn und sein Gut in Argun dem Kloster Isny überließen, ist auf Langenargen zu beziehen.

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Beschreibung_des_Oberamts_Wangen: Beschreibung des Oberamts Wangen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1841, Seite 182. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Wangen_182.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)