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Gemeindebezirk liegt auf dem Landrücken, der sich nördlich nach der untern Argen senkt; diese und das Oberamt Leutkirch begrenzen ihn nördlich; an der westlichen Grenze fließt der Eschachbach durch zusammenhängende Waldungen. Der Bezirk hat hinreichenden Ackerbau und Graswuchs und gehört im Ganzen zu den wohlhabendern. Der Gemeindevorsteher Essenreiter geht als praktischer Landwirth mit gutem Beispiel voran. Die Vereinödung ist schon alt, nur die von Au und Aufreute erfolgte in den letzten Jahrzehnten des vorigen Jahrhunderts. Der Gewerbebetrieb ist unbedeutend; Bemerkung verdienen blos zwei Sennereien. Die Kommun hat 500 fl. Kapitalvermögen und keine Schulden, s. die Tabelle IV. Die Vicinalstraßen von Beuren nach Wangen und von Isny nach Kißlegg führen mitten durch den Bezirk. Grundherr ist der Fürst von Windisch-Grätz. Die Gemeinde hat dieselbe Geschichte mit der Herrschaft Siggen, zu welcher sie gehörte (s. Eglofs). Einige Güter sind nach Kloster Isny (jetzt Grafen Quadt), eines nach Sirgenstein, eines der Pfarrei Christazhofen lehnbar. Die Zehntverhältnisse richten sich nach dem Parochialverband; eine eigene Kirche hat nämlich die Gemeinde nicht. Göttlishofen ist nach Christazhofen, Au, Bremen, Meggen und Zäun sind nach Meratzhofen, Oberamts Leutkirch, und Aufreute und Buch nach Siggen eingepfarrt. Von diesen Filialen bezieht die betreffende Pfarrstelle den großen, kleinen und Heuzehnten in einem fixen Geldsurrogat. Die Schulpflichtigen besuchen ihre Pfarrschulen. Parzellen sind:

  • 1) Göttlishofen, Weiler mit 134 Einw., nebst a) Buchwies, W. mit 11 Einw., b) Klamm, Hof mit 6 Einw., c) Nebelschachen, Hof mit 6 Einw., d) Neuweiher, Hof mit 6 Einw., e) Rohrmoos, Hof mit 13 Einw., f) Schachen, Haus mit 6 Einw., g) Schlatt, Weiler mit 14 Einw., h) Sägenweiher, Weiler mit 31 Einw.

Göttlishofen liegt an der Vicinalstraße nach Kißlegg und Wangen und ist 23/4 St. nordöstlich von letzterm Ort entlegen. In diesem sehr zerstreut gebauten Weiler befindet sich eine Feldkapelle, die Privateigenthum ist. Schon im Jahr 1171 erwirbt das Gotteshaus Isny von Graf Wolfrad von Veringen einige Leibeigene und das Gut einer gewissen Gertrudis in „Gottlinishofen.“ Einige weitere Erwerbungen machte das Kloster in den Jahren 1739 bis 1744. Um’s Jahr 1500 erkaufte Truchseß Johann die Alp Rohrmoos.

  • 2) Au, Weiler mit 18 Einw., zur Markung Meggen gehörig, liegt im Thalgrund der Argen, über welche hier eine Brücke führt.
  • 3) Aufreute, Weiler mit 40 Einw., nebst a) Oberhalden, Hof mit 9 Einw., b) Unterhalden, Hof mit 4 Einw. Diese Markung ist von dem Gemeindebezirk durch den Bezirk Siggen getrennt.

Empfohlene Zitierweise:
Beschreibung_des_Oberamts_Wangen: Beschreibung des Oberamts Wangen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1841, Seite 180. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Wangen_180.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)