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  • 11) Tobelmühle, Mühle mit 17 Einw., zur Pfarrei und Markung Enkenhofen. Stark betriebene Sägmühle.
  • 12) Unter-Harprechts, Weiler am rechten Argenufer mit 27 Einw., nebst a) Argenbauer, Hof mit 9 Einw., b) Leritz, Hof mit 8 Einw., c) Maierhof, Hof mit 7 Einw., d) Schwabenbauer, Hof mit 8 Einw., Filiale von Christatzhofen. In Unter-Harprechts hat der Graf Quadt ein Lehngut.

Auch Unter-Harprechts scheint in alten Zeiten einen Rittersitz gehabt zu haben. Eine kleine Viertelstunde abwärts von dem Weiler, über dem linken Ufer der Argen, durch eine kleine Thalschlucht von dem Argenbauer getrennt, befindet sich ein unbedeutender Hügel, der Schloßrain genannt, der die Spitze der links an der Argen sich hinziehenden Anhöhe bildet, nach der Ost- und Nordwestseite steil abfällt, auf der Südwestseite dagegen, wo er mit der Ebene zusammenhängt, durch einen nach Innen 3′, nach Außen 10′ hohen Wall abgeschnitten ist, auf welchen ein Graben folgt, der, jetzt großentheils eingeebnet, noch vor wenigen Jahrzehnten sehr tief gewesen seyn soll. Der Flächengehalt der Platte beträgt ungefähr 1/4 Morgen und ist mit Nadelholz bewachsen. Von Mauerwerk ist nirgends eine Spur. Eben so wenig irgend eine Nachricht von dem Namen oder den Besitzern der Burg, falls hier wirklich eine solche stand, vorhanden. Deutete nicht der Name Schloßrain auf ein mittelalterliches Gebäude, so würde die Vermuthung des Hrn. Pfarrers Fürst, der hierin eine Befestigung zur Deckung des Flußübergangs, eine Art Brückenkopf, zu erkennen glaubt, sehr viel für sich haben.


4. Gemeinde Deuchelried,

bestehend aus 31 (62) Parzellen auf 30 Markungen mit 699 kath. Einwohnern.

Das Terrain dieses auf dem Landrücken zwischen beiden Argen gelegenen Bezirks ist äußerst uneben und hügelig; eine Menge kleiner Tannenwälder wechselt mit Wiesen und Ackerland, welches letztere übrigens mehr zum Graswuchs und Futterbau als zum Getreidebau geeignet ist. Im Ganzen ist die Fruchtbarkeit nur mittelmäßig, das Klima ziemlich rauh. Außer den beiden Argen, an welche der Bezirk nördlich und südlich stößt, bewässern ihn der Gießenbach, der Epplingser und Offlingser Bach, und einige kleine Seen und Weiher. Die Hauptstraße von Wangen nach Leutkirch läuft in nördlicher Richtung durch die Gemeinde, in nordöstlicher und östlicher die Vicinalstraßen nach Ratzenried und Eisenharz. Die Vereinödung ist vollständig; vollendet wurde sie unter der k. bayerischen Regierung. Hinsichtlich des Wohlstandes gehören die Gemeindebewohner zu den


Empfohlene Zitierweise:
Beschreibung_des_Oberamts_Wangen: Beschreibung des Oberamts Wangen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1841, Seite 153. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Wangen_153.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)