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„Lezthörle" und so ist sie auf einer Mappa des Trauchburger Territoriums angegeben, was zu der Annahme führt, daß die Anlage älter als der dreißigjährige Krieg seyn dürfte. Denn in einem Lehenbrief König Ruprechts vom Jahr 1402, in welchem die Grenzen des Trauchburger Wildbanns bezeichnet sind, heißt es: „von Hinznang zum Rimpach in die Leze, und als die Leze gant hineben gen Merharzehofen bis in die Argen und dasselben dannen als die Lez gant von der Argen hinter dem Isenharz hin u. s. w.“ Demnach scheint es, als ob dieser Name einer längeren Linie von Schanzen angehörte, wovon die obige nur ein Überrest wäre. Diese Linie war nämlich wahrscheinlich der Trauchburgische Landgraben oder Landhag. S. unten Ortsbeschreibung von Neutrauchburg. Über die Hügel im Haidemoos s. oben S. 113.

  • 10) Stockach, Weiler mit 58 Einwohnern, über dem rechten Argenufer, mit einer Feldkapelle ohne regelmäßigen Gottesdienst, die von der Parzellargemeinde unterhalten wird.
  • 11) Winnis, Weiler mit 13 Einwohnern, an der nördlichen Grenze des Oberamts; die Zehentverhältnisse s. oben. Winnis wurde erst im Jahr 1821 von Engeratshofen, Oberamts Leutkirch, nach Beuren umgepfarrt. Über die hier aufgefundenen Münzen s. S. 108. Auffallend findet man in dem Moos der Markung von Winnis die sogenannten „Härten,“ deren in den Jahrb. 1835 II. S. 407 Erwähnung gethan worden ist. Es sind dieß jedoch nicht sowohl Hügel, wie sie in der angeführten Stelle genannt werden, sondern unregelmäßig gerundete Plätze, der eine von 40, der andere von 130 Schritten im Umfang, die sich durch einen auffallend trockenen und festen Boden, inmitten des sie umgebenden tiefen Torfmoores auszeichnen, übrigens keineswegs zu der Annahme künstlicher Entstehung berechtigen.

Noch in den diesseitigen Gemeindebezirk fällt die Stelle am südlichen Ufer des Haldensees, wo eine Wasserburg, Rudolfsegg, von Andern Hofmannsegg genannt, gestanden haben soll, von welcher aber keine geschichtlichen Nachrichten aufgefunden werden konnten. Vor einigen Jahrzehnten soll noch eine 7–8′ hohe Mauer zu sehen gewesen seyn, deren Material man zum Wiederaufbau des abgebrannten Seehaldenhofs (Gem. Christatzhofen) verwandte. Hart am Seeufer will man jetzt noch Fundamente unter dem Wiesenboden wahrnehmen.


3. Gemeinde Christatzhofen,

bestehend aus 12 (36) Parzellen auf 9 Markungen mit 793 katholischen Einwohnern, liegt zum größten Theile auf dem linken Ufer der untern Argen und auf dem Bergrücken, der dasselbe begleitet;


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Beschreibung_des_Oberamts_Wangen: Beschreibung des Oberamts Wangen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1841, Seite 145. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Wangen_145.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)