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kaum über 2500 fl. – Die Leistungen bestehen außer der oben erwähnten Unterhaltung der Hospitaliten, in Verabreichung von Geldbesoldungen, namentlich an die Pfarrer in Eglofs und Niederwangen, an den Verwalter und Arzt u. A., in Unterhaltung von Gebäuden, und in monatlichen Beiträgen zur Unterstützung von ungefähr 40 Hausarmen, Wittwen u. A.

Außer der Spitalstiftung bestehen noch folgende besondere Stiftungen zu wohlthätigen Zwecken:

1) Die Jahrtagsstiftung, von welcher jährlich für 443 fl. Brodspenden an hausarme Bürger und Waisen in Wangen in wöchentlichen Partien vertheilt werden.

2) Die Stiftung des Pfarrers Johann Georg Egg mit 1000 fl. für Arme seiner Verwandtschaft.

3) Des Pfarrers Andreas Werder mit 1600 fl. für Studirende.

4) Des Pfarrers Matthäus Gößer mit 4000 fl. zur Unterstützung von Studirenden der Theologie und Handwerkslehrlingen.

5) Des Pfarrers und Domherrn Andreas Wieser mit 1600 fl. für Studirende der Theologie.

6) Des Doktors Schütz mit 1000 fl. für Studirende.

7) Des Beneftziaten Jakob Menner mit 1000 fl. für Knaben, die ein Handwerk lernen, und Mädchen zur Erlernung weiblicher Arbeiten.

8) Das Freiherrl. v. Praßberg’sche Stipendium mit 4000 fl. für Studirende der Theologie.

9) Das Wezel’sche Stift mit 110 fl. zu Prämien für brave Dienstboten.


Sonstige Anstalten.

Wangen besitzt, wie bemerkt, eine k. Postanstalt und hat dadurch Verbindung mit Leutkirch und Ravensburg. Den 3. Mai 1628 hat Kaiser Ferdinand II. die Reichspost in Wangen angelegt.

Die Brunneneinrichtung ist gut; das vorzügliche Trinkwasser wird durch hölzerne Deuchel in genügender Quantität aus drei Quellen (eine in Deuchelried, eine im Durrenberger Wald und eine zunächst an der Stadt) in die Stadt geleitet. Bade-Anstalt ist in der Stadt selbst keine. Über die beiden Bäder Briel und Sattel s. u.

Das Straßenpflaster (vgl. oben) besteht zwar nur aus Argenkieseln, ist aber größtentheils wohl unterhalten und reinlich.

Des Theaters ist oben gedacht. Vergnügungsplätze sind hauptsächlich die Bierkeller in der nächsten Umgebung der Stadt, unter welchen der Keller des Mohrenwirths, nördlich von der Stadt, an der Straße nach Leutkirch, wegen seiner angenehmen Lage und


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Beschreibung_des_Oberamts_Wangen: Beschreibung des Oberamts Wangen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1841, Seite 132. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Wangen_132.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)